Aktien Frankfurt Eröffnung
Dax rutscht wieder ab
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seiner Stabilisierung in der Vorwoche ist der Dax am Montag wieder zurückgefallen. Binnen der ersten Handelsstunde dämmte der deutsche Leitindex seine Verluste nur wenig ein und stand zuletzt um 0,48 Prozent tiefer bei 12 065,99 Punkten. Nach dem sehr schwachen Start in den Börsenmonat September hatte sich der Dax in der vergangenen Woche wieder etwas fangen können und die psychologisch wichtige Marke von 12 000 Punkten zurückerobert. Nun stellt sich die Frage, ob der Dax seine Erholungsrally fortsetzen kann oder wieder zurückfällt.
"Der September gilt generell als schwacher Börsenmonat und die Liste der potenziellen Risiken ist lang", warnte Marktexperte Milan Cutkovic von Axitrader. Sorgen bereitet vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und China. Trotz der Versuche seines Finanzministers, die Gespräche mit Peking wieder aufzunehmen, will US-Präsident Donald Trump offenbar Importe aus China im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen von zehn Prozent belegen. Laut "Washington Post" soll dieser Schritt in den nächsten Tagen offiziell bekanntgegeben werden.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax gab im frühen Handel am Montag um 0,29 Prozent auf 26 260,14 Zähler nach. Der Technologiewerte- Index TecDax verlor 0,60 Prozent auf 2893,49 Punkte. Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 verbuchte zuletzt ein dünnes Minus.
Mit der Leitzinserhöhung in der Türkei in der vergangenen Woche konnten die Sorgen der Börsianer um die Stabilität des Landes vorerst etwas beruhigt werden. Doch mit dem Handelsstreit zwischen China und USA schwelt einer der größten Brandherde für die Aktienmärkte weiter. Trotz der Versuche seines Finanzministers, die Gespräche wieder aufzunehmen, will US-Präsident Donald Trump offenbar Importe im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen von zehn Prozent belegen. Laut "Washington Post" soll dieser Schritt in den nächsten Tagen offiziell bekannt gegeben werden.
Wenig Impulse sind von der Datenseite zu erwarten. Die neue Handelswoche hat kaum Konjunkturzahlen mit starker Relevanz für die Märkte zu bieten. An diesem Montag dürfte im Tagesverlauf vor allem der Empire State Index aus den USA die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, der die Stimmung der Industrie im Bundesstaat New York bemisst.
Während die Banken im Dax gefragt waren, standen die Autowerte im Einklang mit der gesamten europäischen Branche unter Druck. BMW -Papiere gaben mit rund einem Prozent Kursverlust am deutlichsten nach.
Linde fiel mit einem Abschlag von knapp drei Prozent an das Dax-Ende. Ein Händler verwies auf den Bericht des Mediendienstes MLex, wonach die Wettbewerbsbehörde FTC in den USA womöglich von den Fusionspartnern Linde und Praxair den Verkauf sämtlicher sich überlappender Aktivitäten in den Regionen fordern könnte, die von ihr überprüft werden.
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Den Henkel -Papieren machte unterdessen eine gestrichene Kaufempfehlung durch das US-Analysehaus Bernstein zu schaffen - der Kurs gab um knapp eineinhalb Prozent nach. Mittlerweile seien die Aussichten für das operative Geschäft des Konsumgüterkonzerns weniger rosig, merkte Analyst Andrew Wood kritisch an. Der Experte hatte zuvor zwölf Jahre lang ununterbrochen die Henkel-Aktie zum Kauf empfohlen.
Im MDax gehörten Osram -Anteilsscheine zu den größten Index-Verlierern, sie konnten den Abschlag aber zuletzt auf unter ein Prozent eindämmen. Konzernchef Olaf Berlien hatte sich in einem Interview wegen der schwer vorhersagbaren Weltwirtschaft mit Blick auf die nächsten Monate vorsichtig geäußert.
Am TecDax-Ende setzten jene von der verschlechterten Stimmung für die Wafer-Branche betroffenen Papiere ihren Abwärtskurs fort: Aixtron -Anteilsscheine verloren mehr als dreieinhalb Prozent. Siltronic -Aktien gaben mehr als zwei Prozent nach./tav/fba