New Yorker Generalstaatsanwaltschaft
Krypto-Börsen unter Verdacht
Die meisten Krypto-Börsen sind weder sicher noch seriös, so ein Bericht der New Yorker Generalstaatsanwaltschaft.
Die New Yorker Generalstaatsanwaltschaft wirft Krypto-Börsen schwerwiegende Mängel vor. Viele Handelsplätze für Kryptowährungen litten an schlechter Marktüberwachung, Interessenkonflikten und völlig unzureichendem Anlegerschutz. Dies berichtet "Reuters".
Die Generalstaatsanwaltschaft fand heraus, dass Krypto-Handelsplattformen für Kleinanleger deutlich geringere Sicherheitsstandards als traditionelle Börsen aufweisen. Die Kundeneinlagen seien kaum geschützt und es bestehe die Gefahr von Marktmanipulation.
In einer Erklärung der Generalstaatsanwaltin Barbara Underwood heißt es: "Wie unser Report zeigt, fehlen vielen Online-Plattformen für virtuelle Währungen die notwendigen Richtlinien und Verfahren, um die Fairness, Integrität und Sicherheit ihres Handelsplatzes sicherzustellen".
Aufgrund der Ergebnisse, bat die Generalstaatsanwaltschaft das New Yorker Department of Financial Services (NYDFS), zu prüfen, ob drei Krypto-Börsen illegal tätig seien. Bei den drei Handelsplätzen soll es sich um Binance, Kraken und Gate.io handeln, so "Reuters".
Das Büro des Generalstaatsanwalts hatte im April 2018 seine Virtual Markets Integrity Initiative gestartet und 13 Krypto-Börsen aufgefordert, freiwillig Informationen über ihre Geschäftstätigkeiten auszutauschen. Die Generalstaatsanwaltschaft fand heraus, dass "Krypto-Handelsplattformen keinen konsistenten und transparenten Ansatz zur unabhängigen Prüfung ihrer Kundeneinlagen besäßen". Es sei daher "schwierig oder unmöglich" zu bestätigen, dass die Börsen verantwortungsvoll die Kundeneinlagen verwalteten. Bei einigen Plattformen wurden zudem schwere Interessenkonflikte wie z. B. massiver Eigenhandel festgestellt.
US-Aufsichtsbehörden und die Justiz gehen in jüngster Zeit vermehrt gegen missbräuchliches Verhalten am Kryptomarkt vor. Während Wall Street-Aufsichtsbehörden vergangene Woche erstmals Krypto-Unternehmen sanktionierten, ließ ein US-Bundesrichter ein Strafverfahren gegen einen Mann, der einen ICO gestartet hatte, zu (siehe w:o-Artikel).
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Quellen:
Attorney General Barbara D. Uderwoood