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    Ölpreis  86123  4 Kommentare Das sieht nicht gut aus: Stehen wir vor einem neuen Ölpreis-Schock?

    Der Ölpreis steigt seit Mitte August kontinuierlich. Die Internationale Energieagentur warnt eindringlich vor Lieferengpässen, die die Preise weiter nach oben treiben könnten.

    In den letzten zwölf Monaten stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Sorte Brent um über 40 Prozent. Und es sieht nicht danach aus, dass die Preisspirale in der nächsten Zeit den Rückwärtsgang einlegen wird. So geht die die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem aktuellen Monatsbericht davon aus, dass sich die Märkte verengen und die Ölpreise steigen, wenn die venezolanischen und iranischen Exporte weiter zurückgehen und zeitgleich das Defizit durch die Produktion von anderen ölfördernden Ländern nicht ausgeglichen wird.

    Die Analysten der Energie-Agentur, einer Unterbehörde der OECD, schreiben von einer aktuell "sehr entscheidenden Markphase" und machen den vierten November als eine Art "Judgement Day" aus. "Wir nähern uns dem 4. November, wenn die US-Sanktionen gegen die Ölexporte des Iran umgesetzt werden", schreibt die Energieagentur. Tanker-Tracking-Daten deuteten darauf hin, dass die Exporte des Iran bereits deutlich zurückgegangen seien. Man müsse jetzt abwarten, ob die bisher beobachteten Reduzierungen zunehmen werden.

    Auf der anderen Seite sind die Erdöl-Lieferungen aus Saudi-Arabien und dem Irak seit dem Treffen der 14 Mitglieder der Organisation erdölfördernder Staaten (OPEC) im Juni in Wien gestiegen. Im Irak seien die Öl-Exporte so weit vorangeschritten, dass sie größer seien als die Ölmengen, die aus dem Iran kommen. Die IEA schätzt, dass die OPEC-Länder noch auf 2,7 Millionen Barrel pro Tag an freien Produktionskapazitäten sitzen, davon seien 60 Prozent Saudi-Arabien zuzuordnen. Es sei aber nicht klar, wie viel davon die Produktionsrückgänge in Venezuela und dem Iran ausgleichen können.

    Richtet man den Blick auf weitere Ölförderländer, die die Engpässe eventuell kompensieren könnten, ergibt sich ein gemischtes Bild. Brasilien konnte seine Ölförderungen in diesem Jahr nur wenig steigern. Die USA fördert u.a. Schieferöl in rauen Mengen und wird als eines der führenden Ölförderländer immer wichtiger. Libyen liegt unter den Erwartungen der Ölförder-Experten. Hier verschlechtert sich die sicherheitspolitische Lage. Russland, das die Ölförderung auf vollen Touren laufen lässt, wird im IEA-Bericht nicht erwähnt.

    Die drohenden Lieferengpässe stehen im Gegensatz zur weltweit steigenden Nachfrage nach Öl. Laut IEA wird der Öldurst um 1,5 Millionen Barrel pro Tag im nächsten Jahr ansteigen. In diesem Jahr wird ein Anstieg um 1,4 Millionen Barrel pro Tag vorausgesagt. "Die Lage verschärft sich", schreibt die IAE als letzten Satz in ihrem aktuellen Öl-Lagebericht.

    Quelle:

    IEA




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