EUR/GBP
Euro im Abwärtstrend
Das Thema Brexit bzw. wie sich der Weg dahin gestalten soll, beschäftigt die britische Innenpolitik seit Monaten. Der Ton im Königreich wird diesbezüglich im rauer, was vor allem die britische Premierministerin May zuletzt ein ums andere Mal feststellen musste. Wie auch immer. Im direkten Vergleich der beiden Kontrahenten Euro und Britisches Pfund erlangte das Britische Pfund zuletzt aber wieder die Oberhand.
Der kurze Ausflug des Euro über die Marke von 0,90 GBP nahm Anfang September ein jähes Ende. Diese letzte Aufwärtsbewegung war Ausdruck der im Markt verankerten und zu diesem Zeitpunkt besonders hochgekochten Angst vor einem untergeordneten Brexit. Zwischenzeitlich gab es aber von britischer Seite einige hoffnungsvolle Konjunktur- und Preisdaten, die für eine Stabilisierung des Pfunds sorgten. Der Euro hingegen geriet zuletzt vor allem durch die Thematik Italien an den Devisenmärkten unter Druck. Hinzu kamen eine Reihe wenig überzeugender Konjunktur- und Preisdaten. Das Ganze manifestiert sich nun in einer überaus spannenden Chartkonstellation.
Der vorrübergehende Ausbruch aus dem im April installierten Aufwärtstrendkanal (rot dargestellt) und die damit einhergehende Trendbeschleunigung in Richtung 0,91 GBP entpuppte sich im Nachhinein als Übertreibung, die in den letzten Wochen korrigiert wurde. Nahtlos ging EUR/GBP in einen Abwärtstrend (grün dargestellt) über. In dessen Verlauf wurden bereits wichtige Unterstützungen (wie etwa die Bereiche bei 0,90 GBP und 0,885 GBP) unterschritten. Das bisherige Verlaufstief wurde im Bereich von 0,875 GBP markiert, ehe es zu einer leichten Erholung kam. Aktuell ringt der Euro um ein Comeback oberhalb der Marke von 0,88 GBP.
Kurzum: Mit Blick auf die aktuelle Gemengelage gehen wir insgesamt von einer vergleichsweise eng gefassten Seitwärtsbewegung in den Grenzen 0,87 GBP auf der Unterseite sowie 0,90 GBP auf der
Oberseite aus. Nachhaltige technische Signale sind erst mit einem wie auch immer gearteten Ausbruch aus dieser Range zu erwarten. Ein Katalysator für die Entwicklung von EUR/GBP liegt natürlich
unverändert im Fort- bzw. Ausgang der Brexitverhandlungen.
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