checkAd

    Monte dei Paschi  6004  0 Kommentare Italienische Bankenkrise ohne Ende?

    Innerhalb einer Woche kommt mit der Monte dei Paschi di Siena (MPS) nach der Banca Carige die zweite italienische Bank in die Negativ-Schlagzeilen. Man muss hoffen, dass das keine Vorboten für eine größere italienische Bankenkrise sind, die die italienische Wirtschaft und letztendlich die Geschicke der EU gefährden könnte.

    Eine Warnung der Europäischen Zentralbank (EZB) für die krisenanfällige, italienische MPS hat heute für tiefere Sorgenfalten bei vielen italienischen Bankaktionären gesorgt. Die EZB hat das Finanzinstitut laut "Reuters" vor "beträchtlichen Herausforderungen" gewarnt, die ihr am Kapitalmarkt bevorstehen könnten. "Die Nachricht der EZB kommt überraschend", so Analyst Luigi Tramontana von der Bank Akros. Tramontana zog sein Rating für die Monte dei Paschi-Aktien von "Buy" auf "Neutral" zurück.

    Viele Aktionäre der Bank trennten sich nach der Hiobsbotschaft der EZB von ihren Anteilsscheinen. Der Kurs sank deutlich um 8,9 Prozent auf 1,37 Euro. Die Mailänder Börse setzte die Papiere zeitweise vom Handel aus. Der italienische Bankenindex (FTSE Italia Banche) verlor 2,26 Prozent. Auch die Aktien der italienischen Banken Banco BPM und UBI Banca büßten rund drei Prozent an ihren Kurswerten ein.

    Die Krisensymptome: Die MPS-Banker schaffen es seit Sommer des letzten Jahres nicht, eine nachrangige Anleihe zu platzieren. Zudem sind die Zahlen für Profitabilität und Kapitalpuffer unter Plan. Grund für die Schieflage der italienischen Traditionsbank ist ein riesiger Berg von notleidenden Krediten. Bereits in 2017 musste die Krisenbank vom italienischen Staat gerettet werden. Zurzeit liegt der Anteil des Staates bei der MPS bei 68 Prozent.

    Unterdessen drängen die beiden Vizepremiers der italienischen Regierung, 5-Stelle-Chef Luigi Di Maio und Lega-Chef Matteo Salvini, auf eine Verstaatlichung des angeschlagenen italienischen Finanzinstituts Banca Carige mit Sitz in Genua, berichtet die "Börsen-Zeitung".

    Di Maio sagte, dass das Volk die Kontrolle über die Banken übernehmen solle. Salvinis Ziel ist es, dass die Bank unter staatliche Kontrolle kommt. Angedacht ist eine mögliche Zusammenlegung mit der Monte dei Paschi. Mit den Plänen zur Verstaatlichung riskieren die beiden Politiker wieder einen Streit mit der EU bzw. mit der EZB.

    Die Vorgeschichte: Am Dienstag in der vergangenen Woche hatte die italienische Regierung als Garant für neue Anleihen und Kredite bei der italienischen Zentralbank der kriselnden Banca Carige unter die Arme gegriffen. Zuvor stellten die EZB die Carige als erste Krisen-Bank unter Zwangsverwaltung.

    Quelle:

    Reuters

    Börsen-Zeitung





    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Monte dei Paschi Italienische Bankenkrise ohne Ende? Innerhalb einer Woche kommt mit der Monte dei Paschi di Siena (MPS) nach der Banca Carige die zweite italienische Bank in die Negativ-Schlagzeilen. Man muss hoffen, dass das keine Vorboten für eine größere italienische Bankenkrise sind, die die italienische Wirtschaft und letztendlich die Geschicke der EU gefährden könnte.