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    Brexit  1320  0 Kommentare Überlegen macht überlegen - Seite 2

    Für Europäer ist alles schwer nachzuvollziehen

    Für Europäer ist es in diesen Tagen sehr schwer nachzuvollziehen, das immer noch eine große Anzahl der Briten den Ausstieg um jeden Preis befürwortet. Das britische Volk sehnt sich nach seiner glorreichen Vergangenheit. Ob sich dadurch allerdings die Herausforderungen der Zukunft bewältigen lassen darf bezweifelt werden. Es handelt sich beim Brexit nicht um einen rationalen Entscheidungsprozess. Soviel steht mittlerweile fest. In den letzten Monaten wurde in der britischen Öffentlichkeit und den Medien jeder Aspekt ausführlich behandelt. Mittlerweile kann kein Engländer ernsthaft behaupten, er hätte nicht gewusst, wo die Gefahren liegen und was auf das Land zukommt. Bei der Abstimmung im Unterhaus über die Brexit-Vereinbarung hat Premierministerin May eine Niederlage kassiert.

    Der Brexitcrash wird erst einmal verschoben

    In den letzten Tagen wurde der Dax durch die Zitterpartie in London immer wieder ausgebremst. Am Tag der Abstimmung hellte sich die Stimmung an der Frankfurter Börse aber auf einmal überraschenderweise wieder auf. Unter Börsianern gilt es offensichtlich bereits als sicher, dass das Unterhaus den ausgehandelten Vertrag zwischen der Premierministerin May und der EU ablehnen wird. An der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt. Die Frage ist also, wie es nach der Ablehnung weitergeht. Die Möglichkeiten reichen von einem ungeordneten Brexit über Neuwahlen, bis hin zu einem zweiten Referendum oder einer Verschiebung des EU-Austritts auf unbestimmte Zeit.

    Die Zeit des britischen Empires ist schon lange vorbei

    Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. In den nächsten Wochen muss sich das britische Volk, vertreten durch seine Politiker, entscheiden. Es geht um das zukünftige Verhältnis Großbritanniens zum europäischen Kontinent. Viele Engländer sind noch gefangen in einem Gefühl von Einzigartigkeit und Überlegenheit. Aber die Zeit des britischen Empires ist schon lange vorbei und ist nur noch eine Illusion. Heute regiert Großbritannien nicht mehr ein Viertel der Erdbevölkerung. Man möchte in diesen Tagen den Engländern ein Zitat des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry zurufen: „Überlegen macht überlegen“.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
    Brexit Überlegen macht überlegen - Seite 2 Das Ende des britischen Empire fand am 30. Juni 1997 in Hongkong statt. Am 1. Juli 1997 übernahm, nach 156 Jahren britischer Kolonialherrschaft, die Volksrepublik China die Souveränität und Kontrolle über Hongkong. Das Britische Weltreich war das größte Kolonialreich in der Weltgeschichte. Im Jahr 1922, zur Zeit seiner größten Ausdehnung, umfasste es mit 458 Millionen Einwohnern ein Viertel der damaligen Weltbevölkerung. Viele Briten denken mit Wehmut an diese Zeit zurück. Der Niedergang des British Empire begann mit Ende des 1. Weltkrieges und beschleunigte sich nach dem 2. Weltkrieg rapide.

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