Aktien Frankfurt Ausblick
Kaum verändert - Dax-Anleger verunsichert
FRANKFURT (dpa-AFX) - Abwarten angesichts neuer Unsicherheiten dürfte am deutschen Aktienmarkt die Devise des letzten Handelstags der Woche sein. Nach der steilen Talfahrt am Vortag wird der Dax am Freitagmorgen stabil erwartet. Der X-Dax als Indikator signalisierte für den deutschen Leitindex rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn ein kleines Plus von 0,05 Prozent auf 11 027 Punkte. Ähnlich dürfte auch der EuroStoxx 50 den Tag beginnen. Im Wochenverlauf ergäbe sich damit aktuell ein Minus für das deutsche Börsenbarometer von 1,5 Prozent.
Investoren hätten tags zuvor "Geld vom Tisch genommen", nachdem die Börsen die Erholung der vergangenen Wochen nicht mehr fortsetzen konnten, sagte Analyst Michael Hewson von CMC Markets. Verunsichert habe vor allem, dass sich US-Präsident Donald Trump nicht vor dem am 1. März auslaufenden Ultimatum im Handelsstreit mit Chinas Staatschef Xi Jinping treffen will.
Am Donnerstag war der Dax um 2,7 Prozent abgesackt, nachdem er zwei Tage zuvor noch auf den höchsten Stand seit zwei Monaten gestiegen war. Viele Marktteilnehmer hatten da noch auf eine Fortsetzung der zum Jahresbeginn gestarteten Börsenerholung gesetzt.
Unter den Einzelwerten dürften hierzulande weiterhin die Anteile von Wirecard im Blick bleiben. Die Saga um Vorwürfe gegen den Zahlungsabwickler erlebte am Vortag mit einem erneuten Kurseinbruch von 15 Prozent eine Neuauflage. Ein weiterer Bericht in der "Financial Times" mit Vorwürfen war der Auslöser. Wegen der starken Kursausschläge waren die Aktien sogar kurz vom Handel ausgesetzt worden. Auf der Handelsplattform Tradegate zeichnet sich nun ein neuerlicher Erholungskurs ab.
Der Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise hat sich für die kürzlich angekündigte Übernahme in den USA Kapital besorgt, was am Markt nicht mit Begeisterung aufgenommen wurde. Auf Tradegate gaben die Titel spürbar nach. Die am Vorabend angekündigte Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen wurde inzwischen erfolgreich abschlossen. Der Platzierungspreis der neuen Aktien habe bei 71,25 Euro gelegen, hieß es. Mit 73,58 Euro waren die Anteile aus dem Handel gegangen.
Auch Leoni sorgte bereits am Vorabend nach Börsenschluss für lange Gesichter, was den Aktienkurs auf Tradegate nun ebenfalls heftig unter Druck brachte. Nach einem überraschend schwachen Jahresgewinn will der Autozulieferer und Kabelspezialist die Dividende streichen. Zudem wird nicht mehr mit dem Erreichen der bisherigen Mittelfristziele für 2020 gerechnet.
Im Fokus dürften auch die Anteile von Ceconomy stehen. Der abrupte Managementwechsel im Jahr 2018 kommt den Elektronikhändler teuer zu stehen. Im ersten Geschäftsquartal per Ende Dezember gingen die Gewinne zurück. Das operative Ergebnis (Ebit) sank um knapp 20 Prozent. Auf Tradegate zeichnet sich nach dem Kurseinbruch auf Xetra am Vortag von 5,5 Prozent allerdings nun ein deutliches Plus ab./ck/fba