Handelsstreit: Panikmache ist übertrieben - Seite 2
Eine bessere Verhandlungsposition für die USA
China verliert also sowohl in absoluten als auch in relativen Zahlen mehr als die USA. Und damit befindet sich US-Präsident Donald Trump theoretisch in einer besseren Verhandlungsposition. Zumal die US-Wirtschaft den Handelsstreit insgesamt durchaus locker verkraften kann. Denn im Jahr 2018 dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA geschätzt auf rund 20,4 Billionen US-Dollar gestiegen sein.
Würde die US-Wirtschaftsleistung also wie in der oben genannten Studie in Summe um 9,5 Milliarden Euro belastet, wäre das eigentlich kaum der Rede wert. Das Wachstum in 2019, das von Experten aktuell noch mit deutlich mehr als 2 % angenommen wird, dürfte dadurch nur geringfügig gebremst werden.
Die Panikmache vor dem Handelsstreit ist übertrieben
Und daher verwundert es auch nicht, dass sich die Aktienkurse in den USA von ihren jüngsten Kursverlusten sehr schnell erholen konnten und damit bislang lediglich in der erwarteten Seitwärtskonsolidierung auf hohem Niveau stecken, obwohl man angesichts der ganzen Schwarzmalerei in Sachen Handelsstreit eigentlich von deutlich tiefer stehenden Aktienkursen erwartet hätte.
Ähnliches gilt aber auch für China. Dessen BIP dürfte 2018 bei rund 14 Billionen US-Dollar gelegen haben. Ein Rückgang der chinesischen Wirtschaft durch den Handelsstreit um 30,4 Milliarden wäre für China zwar schmerzhafter, aber es wären immer noch nur 0,02 % (!) des BIP.
Mit ein paar Konjunkturmaßnahmen dürfte diese „Wunde“ schnell „heilen“.
China greift der heimischen Wirtschaft unter die Arme
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Und welch Zufall, zum Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses kündigte der chinesische Regierungschef Li Keqiang an, 2019 die Gesamtausgaben des Staates um 6,5 % zu erhöhen. „Das Wachstum der globalen Wirtschaft verlangsamt sich, Protektionismus und Unilateralismus nehmen zu“, sagte Li. Angesichts des Handelskrieges mit den USA und der hohen Verschuldung in China nähme der Abwärtsdruck auf die chinesische Wirtschaft weiter zu. Das Wachstum im Konsum lasse nach und den Investitionen fehle der Schwung.