Online-Handel
Amazon zieht in China die Reißleine
Der US-E-Commerce-Riese plant die Schließung seines Online-Marktplatzes in China, während das Cloud-Geschäft von Amazon weiterhin in China betrieben wird.
"Wir informieren die Verkäufer, dass wir keinen Marktplatz mehr auf Amazon.cn betreiben werden und dass wir ab dem 18. Juli keine Verkäuferdienstleistungen auf Amazon.cn mehr erbringen werden", sagte das Unternehmen in einer Erklärung, so die "Financial Times". Kunden in China können weiterhin Artikel aus den USA, Deutschland, Japan und Großbritannien über die globale Website von Amazon kaufen.
Amazon ist 2004 durch die Übernahme von Joyo, einem inländischen Online-Shopping-Marktplatz, in den chinesischen Markt eingetreten. Joyo wurde 2007 in Amazon China umbenannt. Amazon versuchte nicht nur, mit E-Commerce-Giganten wie JD und Alibaba zu konkurrieren, die oft in der Lage sind, Waren schneller an chinesische Kunden zu liefern, sondern auch mit kleineren Unternehmen wie Pinduoduo und VIP.com.
"JD und Alibaba sind besser positioniert, weil sie einen größeren Traffic haben und die Verbraucher diesen beiden Plattformen vertrauen", so Analyst Choi Chun von iResearch. Amazons Marktanteil in China ist inzwischen auf weniger als 1 Prozent gesunken, so ein weiteres chinesisches Marktforschungsunternehmen. In seiner Erklärung sagte Amazon, dass sein "Engagement in China stark bleibt".
Die Verlagerung weg von der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt passiert auch vor dem Hindergrund, weil Amazon riesige Investitionen in Indien tätigt. Amazon hat sich verpflichtet, 5,5 Milliarden US-Dollar für E-Commerce in Indien auszugeben.
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