Wen der Bannstrahl des Präsidenten trifft… - Seite 2
Donald Trump kommt mit inzwischen 109 dieser Dekrete auf einen Durchschnitt von gut 47 pro Jahr und damit auf den höchsten Wert seit Ronald Reagan.
Was der Huawei-Bann vordergründig bedeutet
Im jüngsten Fall hat nun Präsident Trump unter Berufung auf einen „Notstand“ in der US-Telekommunikation US-Unternehmen den Einsatz von Systemen untersagt, die als Risiko für die nationale Sicherheit der USA angesehen werden. Die Hersteller solcher Systeme stehen zusammen mit Huawei auf der schon erwähnten „Schwarzen Liste“.
Aber auch Lieferungen an Unternehmen auf dieser Liste sind für US-Unternehmen nun nur noch per Sonderlizenz möglich, die in der Regel verweigert wird. Noch kritischer ist, dass selbst derzeit schon genutzte Systeme dieser Unternehmen im US-Telekomsektor damit ab sofort de facto illegal sind – also insbesondere solche von Huawei. Betroffen sind zwar „nur“ kleinere Kommunikationsanbieter (die sich die teureren Systeme von Ericsson oder Nokia nicht leisten konnten oder wollten), aber gerade deren Finanzkraft zum Austausch der Komponenten ist begrenzt. Wie dieses Problem gelöst wird, ist derzeit noch offen.
Gut, diese Probleme scheinen aus deutscher Sicht weit weg zu sein. Und so erhielt Trumps Huawei-Bann hierzulande erst Anfang dieser Woche größere Aufmerksamkeit, und zwar, als Google, Microsoft, Intel und andere US-Unternehmen verkündeten, Huawei aufgrund dieses Dekrets nicht mehr zu beliefern.
Noch scheinen die Probleme weit weg zu sein
Seitdem scheint die größte Sorge bei uns zu sein, dass Smartphone-Kunden von Huawei und deren Schwestermarke Honor für ihre Geräte bald keine Apps mehr aus dem Google Store laden können und keine Betriebssystem-Updates erhalten. Damit wären Huawei-Smartphones de facto in Europa unverkäuflich und deshalb könnten die Handypreise mangels Konkurrenz steigen. Doch diese oberflächlichen Überlegungen blenden die eigentlichen Gefahren komplett aus.
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Das gilt auch für die Aktienanleger, was sich daran zeigt, dass die Kurse der großen Indizes in den vergangenen Tagen trotz einiger Turbulenzen recht robust blieben. Größere Kursverluste sahen in den USA vor allem Aktien der offensichtlichsten Verlierer des Huawei-Banns aus dem Technologiebereich (und natürlich alle „China-Aktien“).