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    Wacker Neuson: Geht die Erholung weiter?  2375  0 Kommentare Wacker Neuson: Von Krise keine Spur?

    Starten wir positiv: Der Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen glänzte im 1. Halbjahr 2019 mit einem strammen Umsatzwachstum von mehr als 15 %. Sehr stark! Das EBIT expandierte im selben Zeitraum um 7.4 % auf 84.5 Mio. Euro. Auch auf der Ertragsseite liegt Wacker Neuson absolut im Plan. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen ein weiteres Wachstum von 6 bis 8 % und einen Umsatz zwischen 1.77 und 1.85 Mrd. Euro. Die EBIT-Marge soll sich zwischen 9.5 % und 10.2 % belaufen.

    Auftragseingang und Auftragsbestand bewegen sich weiterhin auf hohem Niveau. Zum Hintergrundgespräch haben wir einen äußerst gelassenen CEO, Martin Lehner, angetroffen. „Unser Geschäft entwickelt sich in allen Regionen positiv. Wir gewinnen Marktanteile und sehen bisher auch keine Eintrübung der Nachfrage, auch wenn natürlich die allgemeine Unsicherheit zu spüren ist.“ Laut Lehner befindet sich vor allem der US-Markt für kompakte Baumaschinen in einer starken Verfassung. Wacker Neuson hat sich in den USA strategisch stärker fokussiert und eine Produktionsstätte geschlossen. Die Umstrukturierung in den USA soll im 2. Halbjahr 2019 abgeschlossen sein. War das EBIT in 2018 in dieser Region noch negativ, war es im 1. Halbjahr 2019 bereits wieder positiv. „Wir erwarten im Gesamtjahr 2019 aus der Region Amerikas einen positiven Ergebnisbeitrag, der in der 2.  Jahreshälfte höher ausfallen wird als in der 1. Jahreshälfte.“

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    In China machen die Münchner ebenfalls gute Fortschritte. Das neue Werk ist in Betrieb und das Geschäft fährt hoch. „China ist ein sehr großer Markt, aber auch nicht ganz einfach zu erobern. Wir sind dort als lokaler Anbieter inzwischen gut positioniert und erwarten, dass wir uns bis Ende des Jahres in Richtung Break-Even bewegen.“, so Lehner. Das Geschäft in Europa entwickelt sich ebenfalls robust. „Wir können in vielen Regionen schneller wachsen als unsere Wettbewerber.“

    Angesichts dieser Tatsachen können Investoren sich nur verwundert die Augen reiben, weshalb die Aktie nach Veröffentlichung der Zahlen und Bekräftigung des Ausblicks förmlich durchgereicht wurde. Bei einer Gewinnwarnung wäre ein Abschlag logisch gewesen. Aber hier? Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Und wie so oft in der für Investoren wichtigen Kapitalflussrechnung. Um es freundlich auszudrücken: Das war nix! Nachdem der operative Cashflow schon in 2018 negativ ausfiel, war er auch im 1. Halbjahr 2019 mit knapp 145 Mio. Euro negativ. Der Free Cashflow lag bei negativen 186 Mio. Euro. In der Folge ist die Verschuldung auf eine knappe halbe Mrd. Euro förmlich explodiert. Vor allem angelsächsische Investoren zogen daraufhin in den vergangenen beiden Tagen massiv die Reißleine. Ursache für die schwache Kapitalflussrechnung sind ein erhöhter Vorratsbestand sowie gestiegene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Aufgrund der guten Markt- und Auftragslage sowie hinsichtlich der Branchenleitmesse Bauma, baute die Firma mehr Vorräte auf als in den Vorjahren. Im Bestand enthalten sind außerdem Vorbaumotoren, die im Zusammenhang mit der Umstellung auf die Abgasstufe V in Europa gezielt auf Lager gelegt wurden. Für das Gesamtjahr gelobt Lehner jedoch beim Cashflow eine signifikante Verbesserung. „Wir erwarten im Gesamtjahr einen positiven operativen Cashflow und beim Free Cashflow eine ausgeglichene Kennzahl.“ Capex wird sich voraussichtlich in 2019 auf weniger als 100 Mio. Euro belaufen, was sich positiv auf den Free Cashflow auswirkt. Nachdem Wacker Neuson beispielsweise in 2017 exzellente Free Cashflows eingefahren hat, plant Lehner ab 2020 wieder mit deutlich positiven Free Cashflows. „Mittelfristig planen wir mit einem Free Cashflow von bis zu 5 % unseres Umsatzes“, sagt Lehner. Bei einem Umsatz von 2 Mrd. Euro würde dies einem Free Cashflow von 100 Mio. Euro entsprechen.

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    Redaktion Vorstandswoche
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