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    Schlechte Aussichten für deutsche Wirtschaft  11401  1 Kommentar Ökonom: „Aber Notenbanken werden aus allen Rohren feuern, um handfeste Rezession abzuwehren“

    Immer mehr Ökonomen warnen vor einer Rezession in Deutschland. Sowohl das IMK als auch das ifo Institut sprachen Rezessionswarnungen aus. Zudem bleibt das ZEW - trotz gestiegener Konjunkturerwartungen - pessimistisch. Eric Mayer, VWL-Professor an der Uni Würzburg, glaubt trotzdem nicht an das baldige Ausbrechen einerhandfestenRezession.

    Heute wurde der aktuelle ZEW-Konjunkturindex veröffentlicht: Die befragten Finanzprofis schätzen die konjunkturellen Aussichten in Deutschland besser ein, als erwartet. Der aktuelle Wert des ZEW-Konjunkturindex liegt bei minus 22,5 Punkten – 39,1 Prozent der Befragten glauben, dass sich die Konjunktur in Deutschland verschlechtert, während 16,6 Prozent an eine Verbesserung glauben. Im August hatte der Index noch bei minus 44,1 Zählern gelegen.

    ZEW-Präsident Achim Wambach bleibt trotzdem pessimistisch. In einer heute veröffentlichten Pressemitteilung erklärte er: „Die Zunahme der ZEW-Konjunkturerwartungen bedeutet keine Entwarnung bezüglich der Entwicklung der deutschen Wirtschaft im kommenden halben Jahr. Die Aussichten bleiben weiterhin negativ.“

    Am Donnerstag schätzte das gewerkschaftsnahe IMK die Rezessionswahrscheinlichkeit in Deutschland für den Zeitraum von September bis Ende November auf fast 60 Prozent ein. Das ist der höchste Wert seit 2012 und bedeutet „akute Rezessionsgefahr“. Im Winterhalbjahr 2012/2013 hatte die deutsche Wirtschaft eine technische Rezession durchlebt – das BIP war zwei Quartale in Folge geschrumpft.

    Auch die Forscher vom ifo Institut hatten vergangene Woche vor einer Rezession in Deutschland gewarnt. ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser hatte erklärt: „Der deutschen Wirtschaft droht eine Rezession. Die Schwäche in der Industrie breitet sich wie ein Ölfleck nach und nach in andere Wirtschaftszweige aus, wie beispielsweise in die Logistik, die zu den Dienstleistern zählt.“

    Eric Mayer, Leiter der Arbeitsgruppe Empirische Wirtschaftsforschung an der Universität Würzburg, glaubt trotzdem nicht an das baldige Ausbrechen einer echten Rezession. Exklusiv gegenüber wallstreet:online erklärte er: „Die Notenbanken, global, werden aus allen Rohren feuern, wenn nötig, um eine handfeste Rezession abzuwehren. Die Aktienbeimischung im Anlagevermögen ist deshalb alternativlos, da sich das Zins Tal immer länger zieht. Auch Trump will keine „Trump-Recession“ und wird daher eher Deals abschließen, als die Konjunktur in die Rezession abschmieren zu lassen. Trump hat allerdings die deutsche Automobilindustrie auf dem Kieker. Da gibt es noch Rückschlagpotenzial, wie bei den zyklischen Werten insgesamt.“

    Die schwächelnde Konjunktur hat sich bereits negativ auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt. Bereits den dritten Monat in Folge stieg die Arbeitslosenquote, so die Arbeitsagentur: Von 4,9 Prozent im Juni, auf 5.0 Prozent im Juli und schließlich 5,1 Prozent im August. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen sogar um vier Prozent, oder -32.839 Stellen.

    Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zeigt sich trotzdem verhalten optimistisch. Er erwarte für 2019 ein „moderates Wirtschaftswachstum“. Anfang September hatte er gegenüber Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt: „Wir sind nach Jahren starken Wachstums aktuell in einer Konjunkturschwäche, aber nicht in einer Rezession. Wir müssen jetzt abwarten, wie sich das dritte und vierte Quartal entwickeln. Wir gehen aber davon aus, dass es für das Gesamtjahr 2019 ein moderates Wirtschaftswachstum geben wird.“

    Autor: Ferdinand Hammer





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    Verfasst vonFerdinand Hammer
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