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    Quartalszahlen  3131  0 Kommentare US-Banken: Alles günstig zu haben oder wo liegt der Hase im Pfeffer?

    In dieser Woche legt das Who's who der großen US-Banken: JPMorgan Chase, Goldman Sachs, Citigroup, Wells Fargo, Bank of America, US Bancorp, Morgan Stanley und Bank of New York Mellow, ihre Berichte zum dritten Quartal vor. „Die Analysten erwarten für Banken aktuell ein Gewinnwachstum von gut neun Prozent zum Vorjahresquartal,“ so Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank. Wie sieht es bei den Aktienkursen aus? Rein oder raus?

    Über die US-Banken meint Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden: „In meinen Augen ist der Sektor weiterhin insbesondere wegen der günstigen Bewertung interessant.“ Konkret führt Stephan in seinen „Perspektiven am Morgen“ aus: „Die marktsensitiven Investmentbanken werden mit einem Abschlag von 51 Prozent zum Gesamtmarkt gehandelt, auch große Regionalbanken sind günstig zu haben.“

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    Was spricht noch für die US-Banken?
    „Die Kreditausfallraten (sind) niedrig und strengere Liquiditäts- und Eigenkapitalanforderungen sollten die Banken auch im Falle eines Abschwungs schützen“, so der Chefanlagestratege der Deutschen Bank. Es gibt noch weitere Indikatoren für eine optimistische Stimmung, denn die Geldpolitik der Fed sorge „für eine steilere Zinsstrukturkurve, was Banken im Rahmen der Fristentransformation zugutekommt“, so Stephan. Und zu guter Letzt meint Stephan: „Darüber hinaus bietet der Sektor eine Rendite aus Aktienrückkäufen und Dividenden in Höhe von über zehn Prozent.“

    Wo könnte es Ernüchterung geben?
    Die größten US-Banken werden im dritten Quartal einen Ergebnisrückgang von 1,2 Prozent verzeichnen, während der Umsatz um 0,9 Prozent steigen wird, so die Daten des Refinitiv-Analysten David Aurelio. Dies wäre der erste Gewinnrückgang in einem dritten Quartal seit 2016, so die Daten von Factset. Citigroup, Wells Fargo und JPMorgan Chase haben im vergangenen Monat ihre Jahresprognosen für das Zinsergebnis gesenkt und dabei auf makroökonomische Bedenken hingewiesen. Und der S&P Bank Index hat seit Jahresbeginn 14 Prozent zugelegt, verglichen mit einem Plus von 16,5 Prozent für den S&P 500.

    Fokus auf die Aktienperformance
    Am Dienstag wird JPMorgan Chase als erste US-Bank seine Zahlen vom dritten Quartal vorlegen. Laut dem Manager Magazin habe das größte US-Bankhaus allein in diesem schwierigen Quartal zehn Milliarden US-Dollar verdient. Eine Aktie kostet aktuell 116 US-Dollar. Die 12-Monats-Performance liegt bei 14,6 Prozent und auch die Sechs-Monats-Performance von 9,5 Prozent macht die Aktie zum Gewinner.

    Etwas anders sieht es bei Goldman Sachs aus, denn die Aktie kostet mit 205 US-Dollar pro Anteilsschein deutlich mehr als alle anderen US-Banken-Aktien. Dabei kommt das Papier auf eine Jahresperformance von gerade einmal 0,8 Prozent und eines Halbjahresperformance von 5,4 Prozent.

    Am Dienstag wird auch die Citigroup ihre Bücher öffnen. Es wird mit einem Gewinn je Aktie für das dritte Quartal von 1,97 US-Dollar gerechnet – für das gesamte Geschäftsjahr sogar 7,62 US-Dollar (Vorjahr 6,68 US-Dollar), so Finanzen.net. Ferner rechnen die Experten damit, dass die Citigroup im dritten Quartal rund fünf Milliarden US-Dollar verdient haben dürfte. Wer die Aktie bereits im Depot hat, der dürfte sich über die 12-Monats-Performance von 6,7 Prozent und die Sechs-Monats-Performance von 6,5 Prozent freuen. Mit gut 70 US-Dollar pro Anteilsschein ist nur noch wenig Luft nach oben, denn das 5-Jahres-Hoch lag in der 4. KW 2018 bei gut 80 US-Dollar.

    Warren Buffett: Wells Fargo und Bank of America im Depot
    Bei Wells Fargo sorgte die Nachricht darüber, dass Charles W. Scharf zum 21. Oktober 2019 das Ruder übernehmen wird für einen Kursauftrieb. Scharf kommt von der Bank of New York Mellon und war früher auch für VISA tätig. Warren Buffett hatte noch im April 2019 an die Wells Fargo-Führungsspitze appelliert, dass sie sich außerhalb der Wall Street nach dem neuen CEO umschauen sollten.

    Immerhin ist Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway der größte Einzelaktionär von Wells Fargo. Die Wells Fargo-Aktie kostet um die 49 US-Dollar. Bei der 12-Monats-Performance steht ein Minus von zwei Prozent, während die Sechs-Monats-Performance mit 8,6 Prozent durchaus attraktiv ist.

    Und nochmals Warren Buffett, denn dieser überzeugte inmitten der Finanzkrise, im Jahr 2011, Berkshire Hathaway gut fünf Milliarden US-Dollar in die Bank of America zu stecken. Heute hält Berkshire Hathaway etwas mehr als zehn Prozent der Aktien – was circa 950 Millionen Aktien sind. Die Bank of America-Aktie ist mit 29 US-Dollar vergleichsweise die Günstigste unter den großen US-Banken. Die Jahresperformance mit 9,3 Prozent ist beachtlich, während in den vergangenen sechs Monate nur eine Performance von 0,2 Prozent beobachtet werden konnte.

    Licht und Schatten bei den „kleineren“ Schwergewichten
    Derzeit ist U.S. Bancorp nach Bilanzsumme die siebtgrößte Bank der Vereinigten Staaten, so Forbes. Die Aktie kostet aktuell um die 54 US-Dollar. Laut den Analysten von Trefis hat das Papier durchaus Potenzial nach oben. Sie kommen auf eine Bewertung von 57 US-Dollar pro Anteilsschein. Der Gewinn pro Aktie für das dritte Quartal dürfte bei 1,12 US-Dollar liegen, so Finanzen.net. Auch der Umsatz könnte um 2,16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresviertel gestiegen sein. Bislang ist die Aktienperformance äußerst erfreulich, denn in den vergangenen sechs Monaten lag sie bei zehn Prozent.

    In den vergangenen Jahren war der Oktober für Morgan Stanley oftmals ein starker Monat, denn die Aktie stieg. Vor zwei Tagen schrieb Forbes, dass das Morgan Stanley-Papier zum Monatsende nahe an 45 US-Dollar sein dürfte. Derzeit kostet ein Anteilsschein gut 42 US-Dollar. Bei der Performance sieht es bislang weniger optimistisch aus, denn in den vergangenen 12 Monaten betrug sie 1,3 Prozent und in den letzten sechs Monaten Minus 6,5 Prozent. Somit ist Morgan Stanley 2019 die Bank mit der schlechtesten Performance unter den US-Großbanken.

    Ebenfalls eher unsicher sind die Aussichten für die Bank of New York Mellon, denn nachdem bekannt wurde das Charles W. Schwab zu Wells Fargo wechselt, wird nun Thomas Gibbons, der bereits seit 30 Jahren für die Bank tätig ist, neuer Interim-CEO. In den vergangenen zwölf Monaten zeigte das Papier eine Performance von Minus 4,8 Prozent, während in den vergangenen sechs Monaten ein Minus von 14 Prozent beobachtet werden konnte. Ein Anteilsschein kostet derzeit 44 US-Dollar. Das 12-Monats-Tief lag bei gut 40 US-Dollar pro Anteilsschein, während in der Spitze fast 54 US-Dollar erreicht wurde. Das Papier ist aber durchaus beliebt, denn Berkshire Hathaway war Ende März 2019 der größte Aktionär, so Yahoo Finance. Auch zahlreiche Hedgefonds halten die Aktie im Portfolio, wobei ein leicht rückläufiger Trend beobachtet wurde.





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