checkAd

     2920  1 Kommentar Und wo bleibt jetzt der Aktien-Crash?

    Und wo bleibt jetzt der Aktien-Crash?

    Für Europa ist die Welt in Unordnung geraten. Die USA lassen uns links liegen. Auch von rechts, aus Asien kommt Ungemach. Ohne Scham zieht Peking Deutschland den industriellen Boden unter den Füßen weg.

    Diesem Zweifrontenkrieg könnte sich die EU entgegenstemmen. Jedoch haut Großbritannien in den europäischen Sack und erschöpfen sich die deutschen und französischen Hähne in eurosklerotischen Grabenkämpfen um die Vorherrschaft im Brüsseler Hühnerhof. Und wie will Europa mit seiner teilweise technologiefeindlichen, ja spätrömischen Dekadenz in einer konkurrenzstarken Welt überleben? Auch die Metamorphose der Europäischen Stabilitäts- in eine Romanische Schuldenunion ist kein Empfehlungsschreiben für Investitionen in Europa. Und nicht zuletzt, unter der durch Menschenhand gemachten Weltwirtschaftsdelle leidet niemand so sehr wie europäische Exportunternehmen.

    Wie können vor diesem ernüchternden Hintergrund Aktienindices wie DAX oder Euro Stoxx in diesem Jahr über 20 Prozent zugelegt haben? Haben Aktien die Bodenhaftung verloren? Solche scheinbar haltlosen Überbewertungen sind geradezu Wasser auf die Mühlen der apokalyptischen Reiter, der Untergangsanhänger, die mindestens eine dramatische Korrektur, wenn nicht sogar einen finalen Crash prophezeien.  

    Daran glaube ich nicht.

    Die Geldpolitik ist der beste Freund der Aktie

    Aktienhaussen wurden früher durch Zinserhöhungen der Notenbanken zertrümmert. Doch spätestens seit der Immobilienkrise weiß man, dass dahinsiechende Aktien auch der Konjunktur erheblichen Schaden zufügen. Daher betreibt die EZB mit ihrem seit November wieder aufgenommenen und unbefristeten Anleiheaufkauf von 20 Mrd. Euro pro Monat Vorbeugung. Wie jede andere Notenbank hat auch sie blanke Angst, dass die Anleiheblase als längste und größte Anlageblase der Welt platzt. In der Tat, in Deutschland sind die Renditen von Staatspapieren und Leitzinsen wenn auch unter Schwankungen von 1981 bis heute, also fast 40 Jahre lang, gefallen.

    Zinsexplosionen nach oben, die dann durch Notverkäufe internationaler Anleiheinvestoren brandbeschleunigende Wirkung entfalteten, machten die schuldenkranke Welt unbezahlbar, ließen die Aktienmärkte crashen und versetzten der Weltkonjunktur den finalen Todesstoß. Dieses Armageddon scheut jede Notenbank wie der Teufel das Weihwasser.

    Seite 1 von 3



    Robert Halver
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

    Lesen Sie das Buch von Robert Halver*
    *Werbelink

     

    Mehr anzeigen
    Verfasst von Robert Halver
    Und wo bleibt jetzt der Aktien-Crash? Und wo bleibt jetzt der Aktien-Crash? Für Europa ist die Welt in Unordnung geraten. Die USA lassen uns links liegen. Auch von rechts, aus Asien kommt Ungemach. Ohne Scham zieht Peking Deutschland den industriellen Boden unter den Füßen weg. Diesem …