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     146  0 Kommentare Es ist gut, dass Vassiliadis Klartext redet - von PETER TOUSSAINT

    Essen (ots) - Ein Gewerkschaftschef folgt der Einladung zum Neujahrsempfang der
    CDU und liest dort den Grünen und den Umweltverbänden die Leviten. Die Krittelei
    am Kohlekonsens sei eine Einladung an militante Verbände, ihren Krawall und ihre
    Gewalt als legitim zu betrachten. Michael Vassiliadis, Chef der IG-Bergbau, ist
    kein schwarzer Hardliner. Der Sohn eines griechischen Gastarbeiters ist Mitglied
    der SPD und einer, der immer schon über den Tellerrand der Tarifpolitik
    hinausgeblickt hat: als Mitglied des Rates für nachhaltige Entwicklung der
    Bundesregierung, in der Ethikkommission für sichere Energieversorgung und als
    Leiter des Innovationsforums Energiewende.

    Es ist gut, wenn so jemand Klartext redet. Es ist unerträglich, dass diejenigen,
    die eben noch Barrikaden errichtet und Polizisten mit Kot beworfen haben, um ein
    Stückchen Hambacher Forst zu retten, nun, wo der Wald gerettet ist, weiterziehen
    wollen, um sich ein paar Kilometer weiter um ein neues, mit modernster
    Filtertechnik ausgestattetes Kohlekraftwerk zu prügeln. Es gehört zum Wesen
    eines Kompromisses, dass jeder zum Wohle des Ganzen von seiner Maximalforderung
    abrückt. Es ist absurd, den Eindruck zu erwecken, die Welt versänke in der
    Klimakatastrophe, nur weil Datteln 4 ans Netz geht.

    Vassiliadis hat gemahnt, endlich nach vorne zu schauen. Da fühlt er sich auch
    den Gewerkschaftsmitgliedern und allen Beschäftigten verpflichtet. Jeder weiß
    inzwischen, dass es dringend Antworten auf die Herausforderungen des
    Klimawandels braucht. Aber mit Recht erwarten die Arbeiter und die Angestellten
    auch eine Antwort auf die Frage, womit sie morgen ihr Brot verdienen können.

    Deutschland hat sich früh entschieden, aus der CO2-freien Atomenergie
    auszusteigen. Jetzt gibt es einen Fahrplan zum Ausstieg aus der Kohle. Aber wie
    soll die Industrie mit höheren Strompreisen klarkommen und trotzdem
    international wettbewerbsfähig bleiben? Auch die Subventionen, die der Staat
    dafür in Aussicht stellt, müssen ja von irgendjemandem verdient werden.

    Die regenerativen Energien müssen ausgebaut werden. Deutschland kann sich einen
    zeitintensiven St.-Florians-Streit um Standorte für Windräder und Stromtrassen
    nicht leisten. Da können Grüne und Öko-Verbände Brücken bauen. Und die Politik
    muss mitziehen. Es macht Hoffnung, dass RWE nun einen Runden Tisch zum Thema
    anregt. Wer in Zukunft kein Geld mehr mit Kohle und Atomkraft verdienen kann,
    muss sein grünes, klimafreundliches Herz entdecken.

    Pressekontakt:

    Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 0201/8042616

    Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58972/4503112
    OTS: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung


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