Deutschland im Hysterie-Modus
Jetzt ist die FDP die „Faschisten-Partei“
Protest im ganzen Land - und auch vor der Erfurter Staatskanzlei. © Martin Schutt/dpa
Seit der Wahl des FDP-Kandidaten Thomas Kemmerich ist Deutschland – mal wieder – im Hysterie-Modus. Marco Buschmann, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, berichtet auf Facebook, „dass tausenden unserer Mitglieder schlimme Dinge widerfahren: Sie werden als ‚Nazis’ beschimpft. Mitarbeiter werden aggressiv angegangen. Steine fliegen in Geschäftsstellen…. Anständige Menschen, deren klare demokratische Haltung für jeden, der sie kennt, klar erkennbar ist, werden plötzlich als ‚Steigbügelhalter des Faschismus’ bezeichnet.“ Linke Demonstranten ziehen vor FDP-Geschäftsstellen mit Schildern, auf denen die FDP als „Faschisten Partei“ bezeichnet wird.
„Allee der zerstörten Plakate“
In der „Hamburger Morgenpost“ schreibt der FDP-Kandidat Carl Cevin-Key Coste:
„Es ist für mich unerträglich als Nazi-Freund diffamiert zu werden. Ich bin immer noch fassungslos, dass mir eine Nähe zu Nazis unterstellt wird. Es ist nicht einfach nur auf ein FDP-Plakat geschrieben worden. Diese Bezeichnung haben die Täter mir mitten ins Gesicht geschrieben. Den Druck, den einige Kandidaten gerade spüren, ist für viele von Euch vielleicht nicht nachvollziehbar. Aber es ist ein mulmiges Gefühl, wenn ein Fußabdruck auf Deinem Gesicht zu sehen ist. Die Ohnmacht, die Du spürst, wenn Du durch die Allee deiner zerstörten Plakate schreiten musst. Mit nur einer Gewissheit: In den nächsten Tagen wird es gegen Dich und Deine Parteifreunde wieder Morddrohungen geben … Aber Freitagabend, als ich zuhause angekommen bin und die Eindrücke Revue passieren lies, war es das erste Mal seit langer Zeit, dass ich wieder Tränen in den Augen hatte. Nicht meinetwegen, sondern weil ich Angst um unsere Demokratie habe.“ Früher ist er wegen seines Migrationshintergrundes Opfer von Angriffen Rechtsextremer geworden, nun wird er als Nazi diffamiert.
In der Öffentlichkeit entsteht der Eindruck, nicht die AfD habe einen liberalen Kandidaten gewählt, sondern die FDP habe Björn Hocke oder Adolf Hitler persönlich ins Amt gehoben. Dabei weiß jeder, dass die FDP – auch Thomas Kemmerich – mit Höcke nicht das Geringste gemein hat. Im Gegenteil: In der antiliberalen und intoleranten Grundhaltung, in der Polemik gegen „Plutokratie“, „Neoliberalismus“, die „Herrschaft der Reichen“ und in ihren antikapitalistischen Parolen gibt es mehr Gemeinsamkeiten zwischen der Linkspartei und dem rechten Sozialpopulisten Björn Höcke.
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