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    Aktien Frankfurt Schluss  1474  0 Kommentare Dax schafft es nicht mehr über 9000 Punkte

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat sich der Ausverkauf im Zuge der Coronavirus-Pandemie zum Wochenbeginn fortgesetzt. Nachdem der Leitindex Dax in der Spitze um fast 11 Prozent auf den tiefsten Stand seit 2013 eingebrochen war, setzte am Montagnachmittag an den Börsen in Deutschland, Europa und den USA eine Gegenbewegung ein. Zum Handelsende ging es für den Dax noch um 5,31 Prozent auf 8742,25 Punkte nach unten. Ein Sprung über die 9000-Punkte-Marke war dem Index allerdings über den gesamten Tag hinweg nicht mehr vergönnt. Der MDax verlor 5,07 Prozent auf 19 230,20 Punkte.

    Mehrere Notenbanken rund um den Globus haben mittlerweile geldpolitische Eingriffe angekündigt, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzumildern. So hat auch die US-Notenbank zu weiteren drastischen Mitteln gegriffen. In einer Notfallaktion senkte sie den Leitzins in der Nacht zum Montag überraschend um einen ganzen Prozentpunkt auf fast null Prozent und kündigte ein Maßnahmenpaket in Koordination mit anderen Notenbanken an. Auch die Notenbanken Japans und Koreas ergreifen weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Krise. Daneben will der Internationale Währungsfonds (IWF) Kreditlinien in Höhe von einer Billion US-Dollar bereitstellen, um die Folgen der Pandemie abzufedern.

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    In einem Kommentar schrieb Marktexperte Timo Enden, dass nun langsam die Erkenntnis durchsickern könnte, "dass die Staaten und Notenbanken die Weltwirtschaft nicht nur auf dem Papier den Rücken stärken, sondern auch in der Praxis, bis sich diese nachhaltig erholt hat." Abgesehen davon seien wie schon am vergangenen Freitag Schnäppchenjäger am Werk. "Über dem Berg dürften die Börsen vor dem Hintergrund des wütenden Coronavirus aber noch nicht sein", so Emden.

    Für Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank ließ das ungewöhnliche Timing der Fed am Sonntagabend denn auch auf Nervosität der Notenbanker schließen. Der Verdacht liege nahe, dass die Zinssenkung "nicht nur aus konjunkturstützenden Gründen vollzogen wurde, sondern um auch einer Austrocknung der Geldmärkte entgegenzuwirken". So betrachtet, wäre der Schritt aus Marktsicht wenig beruhigend. Und für Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank könnten selbst Nullzinsen massive Verluste der Unternehmen und Einkommensausfälle von Beschäftigten nicht aufwiegen.

    An den Börsen in Europa nahmen die Kurse einen ähnlichen Verlauf wie in Deutschland. So verringerte der Eurostoxx 50 seine vorherigen Verluste von knapp 11 Prozent auf schlussendlich 5,25 Prozent. Mit 2450,37 Punkten bewegte sich der Leitindex damit aber immer noch auf dem tiefsten Stand seit 2012. Der französische Leitindex Cac 40 gab um 5,75 Prozent nach. Beim Londoner FTSE 100 ging es um 4,01 Prozent bergab. An der Wall Street stand der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss mit 8,57 Prozent im Minus. Hier war der Handel zunächst erneut für kurze Zeit ausgesetzt worden, nachdem der Leitindex nach Handelsstart um knapp 10 Prozent abgerauscht war.

    Besonders schwer trifft die Pandemie unter anderem den Triebwerksbauer MTU . Dessen Aktien verzeichneten mit 12,17 Prozent ein besonders großes Minus im Dax. Die Lufthansa-Papiere gaben ihrerseits um knapp 8 Prozent nach. Der Konzern streicht wegen des Virus die Dividende, um so die Zahlungsfähigkeit zu sichern.

    Fraport -Aktien brachen im MDax sogar um fast 16 Prozent ein, angesichts des immer mehr zum Erliegen kommenden weltweiten Flugverkehrs. Unter starken Druck geriet zudem erneut auch der Autosektor. Analysten zufolge dürfte sich die weltweite Nachfrage wegen der Viruspandemie merklich abschwächen. Die Verluste von BMW , Daimler und Volkswagen reichten von 10,64 bis 12,17 Prozent.

    Adidas -Aktien brachten es auf ein Plus von 2,19 Prozent. Minimal zulegen konnten die Bayer -Titel mit plus 0,16 Prozent. Laut einem Medienbericht steuert der Pharma- und Agrarchemiekonzern im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken von Glyphosat-Unkrautvernichtern auf eine Lösung zu.

    Gegen den einbrechenden Markt schnellten Papiere von Drägerwerk um fast 21 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat von der Bundesregierung einen Großauftrag zur Lieferung von 10 000 Beatmungsgeräten erhalten. Aktien von Geratherm schossen zudem um fast 28 Prozent nach oben. Der Hersteller von Fieberthermometern kurbelt wegen des Coronavirus die Produktion kräftig an.

    Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,68 Prozent am Freitag auf minus 0,60 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,36 Prozent auf 145,91 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,34 Prozent auf 179,42 Zähler zu.

    Der Euro erholte sich und wurde zuletzt mit 1,1156 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,116 Dollar festgesetzt./bek/kro/he

    --- Von Benjamin Krieger und Karolin Rothbart, dpa-AFX ---





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