Corona-Watchlist
TUI rüstet sich mit Milliarden-Kredit - Außerdem trotzt ein Sportartikel-Händler und ein M-DAX-Konzern der Corona-Krise
Auch wenn viele Fabriken derzeit stillstehen, dreht sich das Börsen-Karussell weiter. Nachdem der DAX stark in die Woche gestartet war und die 10.000er-Marke knacken konnte, trat er heute auf der Stelle. Reiseveranstalter und Einzelhändler leiden unter der Krise, doch die Aussicht auf eine Zeit nach Corona bringt Bewegung in die Kurse. Die wallstreet:online-Corona-Watchlist zeigt, welche Aktien derzeit interessante Chancen bieten.
Gute Nachrichten gab es heute für TUI. Die staatliche Förderbank KfW greift dem gebeutelten Reiseveranstalter mit einem 1,8 Milliarden Euro schweren Hilfskredit unter die Arme. Das Unternehmen hat nun ein Krisen-Polster von 3,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Tui-Vorstandschef Fritz Joussen sagte, man bereite sich nun "intensiv auf die Zeit nach der Corona-Krise vor." Am Mittwoch legte die Aktie legte nach turbulenten Wochen eine kurze Verschnaufpause ein und erholte sich um rund fünf Prozent. Auch wenn an Urlaubsreisen derzeit nicht zu denken ist, behalten wir die TUI auf unserer Corona-Watchlist im Auge.
Nicht nur den Reiseveranstaltern, sondern auch vielen Einzelhändlern bereitet der weltweite Stillstand Kopfzerbrechen. Der britische Sportartikelhändler JD Sports Fashion, der vor der Krise noch einen Umsatzwachstum von 50 Prozent für 2019 verkündet hatte, musste seine Geschäfte in Europa und den USA schließen. CEO Peter Cowgill glaubt trotzdem, dass sein Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgeht. Die Aktie war seit Februar im freien Fall und hat sich in den letzten Tagen etwas erholt. Die Börsen-Experten von The Motley Fool sehen bei JD Sports Fashion eine günstige Gelegenheit zum Einstieg, auch dank eines derzeit attraktiven Kurs-Gewinn-Verhältnisses.
Die Produkte des Göttinger M-Dax-Konzerns Sartorius sind derzeit gefragt. Die Firma stellt Ausstattungen für Forschungslabore und die Pharmaproduktion her. Viele Unternehmen, die an einem Impfstoff arbeiten, klopfen bei Sartorius an. Nach dem Kursabsturz Mitte März stufte Warburg Research das Unternehmen von Halten auf Kaufen und rief ein Kursziel von 235 Euro aus. Das lässt beim aktuellen Stand von rund 220 Euro noch etwas Luft nach oben. Am Mittwoch gehörte Sartorius zu den Gewinnern im M-Dax.
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Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion