Der Dow Jones nach der Target-Trend-Methode
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
der altehrwürdige Dow Jones Index gilt trotz einiger Mängel immer noch als wichtiges Marktbarometer für die US- und Weltbörsen. Wir werfen daher heute einen Blick auf diesen Index aus Sicht unserer Target-Trend-Methode (TTM).
Der Dow Jones vor dem Corona-Crash
Bis zum Beginn des Corona-Crashs hielt sich der Dow Jones nahezu perfekt an seine TTM-Strukturen, was insbesondere an den Rechtecken zu sehen ist (auf die ich mich im folgenden Wochenchart aus Gründen der Übersichtlichkeit beschränke):
Noch Anfang Februar bestätigte er z.B. eine Rechteckmittellinie durch eine bullishe Umkehr (siehe Pfeil) und lief dann regelgerecht in Richtung der oberen Rechteckkante. Dabei kam es dann auch erwartungsgemäß zu einem neuen Hoch.
Die einsetzende Corona-Krise beendete aber die Aufwärtsbewegung und leitete den bekannten Crash ein. Es gab zwar ein Warnsignal, weil der Kurs eben nicht mehr die Rechteckkante erreichte (roter Kreis), aber dessen Vorwarnzeit war viel zu kurz, um auf die bevorstehende Trendwende aufmerksam zu machen.
Paradigmenwechsel durch die Corona-Pandemie
Im Crash traf der Kurs die Rechteckkanten deutlich seltener. Das ist völlig normal, denn bei sehr dynamischen Bewegungen – egal in welche Richtung – sind „Überschwinger“ an der Tagesordnung. Aber auch in der folgenden (ruhigeren) Erholung ließ die „Trefferquote“ des Dow Jones mit den Rechtecken zu wünschen übrig.
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Bei starken Kursbewegungen oder auch großen Kurslücken kommt es aber immer wieder vor, dass die bisherigen TTM-Strukturen ihre Relevanz verlieren. Schließlich gab es einschneidende Ereignisse, die mitunter die Spielregeln komplett ändern. Die Corona-Pandemie darf man wohl als ein solches Ereignis ansehen. In der Target-Trend-Methode nennen wir dies einen Paradigmenwechsel.
Die neuen TTM-Rechtecke
Man muss sich dann also auf die Suche nach alternativen Strukturen machen. Für die Rechtecke erschien mir die folgende Aufteilung am passendsten (auch hier wieder im Wochenchart):
Die Rechtecke sind nun deutlich größer. Sie haben auch vor dem Corona-Crash eine gewisse Relevanz, fangen aber vor allem die Kursbewegungen im Crash und danach besser ein. Und aus dem Nichterreichen des blauen Rechtecks ist nun ein mehrfaches Fehlsignal an einer neuen Rechteckmittellinie geworden (siehe blauer Kreis).