Postbank Wohnatlas 2020 / Hier fahren Wohnungskäufer günstiger als Mieter / Experten analysieren bundesweit Kauf- und Mietpreise / Finanzielle Belastung durch Wohnkosten nimmt zu (FOTO) - Seite 2
jeden siebten Haushalt (15 Prozent). Im Jahr 2018 hätte die Finanzierung einer
70 Quadratmeter großen Wohnung für jeden vierten deutschen Haushalt (25 Prozent)
weniger als zwölf Prozent des Einkommens gekostet. Im aktuellen Wohnatlas findet
sich nur noch jeder sechste Haushalt (16 Prozent) in einer derart günstigen
Region.
Beendet Corona den Immobilienboom?
"Der Postbank Wohnatlas zeigt, dass die Zahl der Haushalte, deren Einkommen
besonders stark von hohen Kaufpreisen oder Mieten belastet werden, gestiegen
ist. Die Vollbremsung der Wirtschaft durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der
Corona-Pandemie könnten den Trend allerdings zeitweilig unterbrechen", sagt Eva
Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft Postbank. "Nach ersten Prognosen könnten
die Kaufpreise in den kommenden Monaten nachgeben. Die Nachfrage wird besonders
dort kurz- oder mittelfristig zurückgehen, wo überdurchschnittlich viele
Arbeitnehmer aufgrund der Branchenstruktur von Kurzarbeit oder gar Jobverlust
betroffen sind." Ein Ende des Immobilienbooms erwartet Grunwald allerdings
nicht: "Wir rechnen mit einer Delle, aber nicht mit einem Ende des Preiszyklus.
Schließlich wirken alle strukturellen Faktoren, die den Zyklus am
Immobilienmarkt vom Jahr 2009 bis zum Jahresanfang 2020 prägten, weiter. Wenn
die Corona-Pandemie beherrschbar bleibt und im zweiten Halbjahr 2020 eine
wirtschaftliche Erholung einsetzt, dürfte auch der Immobilienmarkt dynamisch
wachsen."
Wo Kaufen günstiger ist als Mieten
"Wer seinen Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen möchte, sollte genau
hinsehen. Nach wie vor lassen sich Immobilien finden, deren Finanzierung
günstiger ist als eine örtliche Miete", sagt Postbank-Expertin Grunwald. "Welche
Regionen diese Vorteile bieten, zeigt ein Blick in den Postbank Wohnatlas."
Deutlich günstiger fahren Käufer zum Beispiel in einigen ostdeutschen Regionen.
Im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt mussten für den Erwerb einer Wohnung 2019
im Schnitt 6,5 Prozent des Haushaltseinkommens aufgewendet werden - für die
Mietzahlung waren dagegen 11,1 Prozent des Einkommens fällig. Auch in
Wittenberg, im Altenburger Land und im Kyffhäuserkreis profitieren Käufer von
günstigen Immobilienpreisen in Relation zu ihren Einkommen. Einziger
westdeutscher Kreis mit ähnlich großen Vorteilen ist Goslar: Dort mussten Käufer
für die Finanzierung einer Immobilie im vergangenen Jahr im Schnitt 8,4 Prozent
ihres Haushaltseinkommens einplanen. Die Miete schlug dagegen mit
durchschnittlich 12,5 Prozent zu Buche. Kaufinteressierten in strukturschwachen
Regionen sollten das Objekt und seinen Zustand genau prüfen und auch einen
möglichen Wertverlust einkalkulieren.
besonders stark von hohen Kaufpreisen oder Mieten belastet werden, gestiegen
ist. Die Vollbremsung der Wirtschaft durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der
Corona-Pandemie könnten den Trend allerdings zeitweilig unterbrechen", sagt Eva
Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft Postbank. "Nach ersten Prognosen könnten
die Kaufpreise in den kommenden Monaten nachgeben. Die Nachfrage wird besonders
dort kurz- oder mittelfristig zurückgehen, wo überdurchschnittlich viele
Arbeitnehmer aufgrund der Branchenstruktur von Kurzarbeit oder gar Jobverlust
betroffen sind." Ein Ende des Immobilienbooms erwartet Grunwald allerdings
nicht: "Wir rechnen mit einer Delle, aber nicht mit einem Ende des Preiszyklus.
Schließlich wirken alle strukturellen Faktoren, die den Zyklus am
Immobilienmarkt vom Jahr 2009 bis zum Jahresanfang 2020 prägten, weiter. Wenn
die Corona-Pandemie beherrschbar bleibt und im zweiten Halbjahr 2020 eine
wirtschaftliche Erholung einsetzt, dürfte auch der Immobilienmarkt dynamisch
wachsen."
Wo Kaufen günstiger ist als Mieten
"Wer seinen Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen möchte, sollte genau
hinsehen. Nach wie vor lassen sich Immobilien finden, deren Finanzierung
günstiger ist als eine örtliche Miete", sagt Postbank-Expertin Grunwald. "Welche
Regionen diese Vorteile bieten, zeigt ein Blick in den Postbank Wohnatlas."
Deutlich günstiger fahren Käufer zum Beispiel in einigen ostdeutschen Regionen.
Im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt mussten für den Erwerb einer Wohnung 2019
im Schnitt 6,5 Prozent des Haushaltseinkommens aufgewendet werden - für die
Mietzahlung waren dagegen 11,1 Prozent des Einkommens fällig. Auch in
Wittenberg, im Altenburger Land und im Kyffhäuserkreis profitieren Käufer von
günstigen Immobilienpreisen in Relation zu ihren Einkommen. Einziger
westdeutscher Kreis mit ähnlich großen Vorteilen ist Goslar: Dort mussten Käufer
für die Finanzierung einer Immobilie im vergangenen Jahr im Schnitt 8,4 Prozent
ihres Haushaltseinkommens einplanen. Die Miete schlug dagegen mit
durchschnittlich 12,5 Prozent zu Buche. Kaufinteressierten in strukturschwachen
Regionen sollten das Objekt und seinen Zustand genau prüfen und auch einen
möglichen Wertverlust einkalkulieren.