Medienaktien (Auswahl): Titel, Kurshistorie, Bewertung, Ausblick
In der heutigen politisch polarisierten Welt („Populisten“ versus „Demokratieverteidiger“) hat derjenige die besseren Karten, wer über seine Anteile mehr Einfluss auf die Medienkonzerne - die immer häufiger als Universalanbieter (siehe unten) fungieren - ausübt.
Das Geschäftsprofil der Medienkonzerne
Medienaktien sind keine „reinen“ TV- oder Presse-Aktien, weil die großen börsennotierten Medienunternehmen in mehreren Sparten tätig sind. So wie im PC-Bereich zwischen der Software und Hardware unterschieden wird, stellen Medienkonzerne einerseits die technische Ausrüstung (Kabel, Satellit, Telekommunikation) und andererseits die klassischen mediale Bild- und Hörprodukte (Fernsehen, Radio, Musikerzeugnisse, Filmproduktion, Videospiele) dar. Presse und Verlage werden von Börsenanalysten manchmal dazu gezählt, manchmal werden sie den Konsumaktien zugeordnet. Auch die Aktien der Social Media – Konzerne (Facebook, Twitter, XING) https://www.finanzen.net/anlagetrends/social-media sollten separat analysiert werden.
Vivendi ist z.B. ein typischer Mix-Anbieter, während ProSieben Media und Walt Disney reine nicht-technische und AT&T überwiegend technische Medienkonzerne
sind.
Das Produktprofil von allen Playern findet der Leser auf den Börsenportalseite. Dort findet er das betriebswirtschaftliche 1 x 1 wie die Umsatzgröße, die Beschäftigtenzahl oder die Ergebnisse vor
und nach Steuern. Es wird ihm auffallen, dass die größten Player, wie Viacom, AT&T oder Walt Disney aus den USA kommen. Die letzte Gesellschaft hat immerhin fünfmal mehr Mitarbeiter als unser
TV-Moloch, die ARD.
Quelle: www.finanzer.net
Exkurs für Fortgeschrittene: das Studium des europäischen Branchen Subindex EuroStoxx600 Media, der 15 Einzeltitel enthält ergibt mehr Einzelheiten. In Europa dominieren die Britten mit 60% dieses Indexvolumens die Medienszene.
Kurshistorie ausgewählter Media-Aktien
Lesen Sie auch
Das Segment Medienaktien zählte mit den Telekom- und den Technologieaktien 1999 - 2001 zu den Favoriten der New Economy (sog. TMT-Aktien), in Deutschland als der kurzlebige Neue Markt bekannt. Wie stark diese Illusion zusammenbrach zeigt im unteren Chart nicht zuletzt der damals katastrophale Kursverlauf bei Vivendi und RTL, aber auch bei der Deutschen Telekom die in die Analyse nicht aufgenommen ist. Der Kurseinbruch bei RTL und ProSieben war nach 2001 auf den ersten Blick ebenfalls enttäuschend. Das ist nur die halbe Wahrheit. Werden Dividenden berücksichtigt wendet sich das Bild schnell (siehe ProSieben, obere Linie).
Quelle: www.finanzer.net, viktor heese
Fazit und Anlagerelevanz:
Mit der Grundeinschätzung Medienaktien sind generell keine Überflieger, zahlen dennoch in langfristiger Sicht anständige Dividenden liegen wir nicht falsch.
Der Interessent kann sich ergänzend mit einigen Fundamentalinformationen über die Solidität er Kaufkandidaten überzeugen. Bei ProSieben lag die 2019er Eigenkapitalquote bei 15% und das Unternehmen hat seit 2013 niemals Verlust gemacht. Weil die Kurse vieler Medienaktien am Boden sind, wäre der Einstieg günstig. Das sehen viele Analysten – aber auch einige Großinvestoren - identisch. Fusionsphantasie kommt wieder auf, wie in Zeiten des Neuen Marktes. Vor diesem Hintergrund spricht nichts dagegen, dass er wie bei Prosiebensat1 media den unteren Kaufempfehlungen der Bankanalysten vom Mai 2020 folgt. https://www.wallstreet-online.de/nachricht/12604734-fusion-rtl-prosieb ...
Quelle. https://www.finanzen.net/analysen/prosiebensat1-analysen
Sollte unser Anleger mehr Mut aufbringen, darf er sich an andere spezialisierte Medientitel wie Sky oder Netflix wagen, deren Kurse im Aufwärtstrend sind, jedoch stark schwanken.
Autor: Dr. Viktor Heese
https://www.youtube.com/channel/UCEnrp5z3Rq5-NOIZmUU7NSg/about
Lesen Sie Dr. Heese auf www.finanzer.eu