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     7647  0 Kommentare Woher kommt der Hass der Intellektuellen gegen den Kapitalismus? - Seite 3

    Einige kapitalismuskritische Intellektuelle entwerfen ein ideales Gesellschaftssystem und vergleichen dieses dann mit der Realität, wobei die ideale Utopie notwendigerweise stets besser abschneidet. Sie ersinnen eine Utopie, wie eine Gesellschaft ihrer Meinung nach aussehen sollte und vergleichen diese mit der Gesellschaft, wie sie ist. Die Utopie zeichnet sich meist durch ein hohes Maß an Gleichheit, durch eine starke Rolle des Staates und wenig Raum für das Wirken der freien Kräfte des Marktes aus.

    Die Welt auf den Kopf gestellt

    Um zu verstehen, warum Intellektuelle häufig Antikapitalisten sind, muss man berücksichtigen, dass sie eine Elite sind oder sich als eine Elite verstehen und ihr Antikapitalismus von der Gegnerschaft zur Wirtschaftselite gespeist wird. Insofern handelt es sich einfach um einen Wettbewerb verschiedener Eliten in der modernen Gesellschaft. Führen mehr Bildung und höhere Bildung nicht selbstverständlich zu mehr Einkommen und höheren Stellungen, dann sind die Märkte, an denen so etwas geschehen kann, für die kapitalismuskritischen Intellektuellen ungerecht. Ein Wettbewerbssystem, aus dem regelmäßig andere als – ökonomische – Gewinner hervorgehen und in dem selbst der mittelständische Unternehmer ein höheres Einkommen und Vermögen hat als der habilitierte Philosoph, Soziologe, Kultur- oder Kunstwissenschaftler, führt zu einer generellen Skepsis gegen eine auf Wettbewerb gegründete Wirtschaftsordnung.

    Bezeichnend sind die Ausführungen des amerikanischen Soziologen Ferdinand Lundberg in seinem vielbeachteten Besteller über die „Reichen und die Superreichen“: „Was den generellen Typ des steinreichen Amerikaners anlangt, mag er nun zur neuen oder alten Generation gehören, so kann man ihn im allgemeinen als ziemlich extravertiert, oberflächlich und gedankenlos beschreiben … Häufig ist er ungebildet, wenig belesen und hat in den meisten Fällen eine ziemlich naive Vorstellung von der Welt und der Rolle, die er darin spielt … Durch seinen Reichtum allein ist der große Kapitalist den Menschen entfremdet.“ Die meisten „Kapitalisten“ der „Fortune“-Liste könne man „als geistige Schulschwänzer mit Lebenskultur bezeichnen“.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Woher kommt der Hass der Intellektuellen gegen den Kapitalismus? - Seite 3 Eine aktuelle Studie zeigt, dass das Verhältnis von linken zu konservativen Professoren an US-Universitäten 12:1 ist.

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