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    Interview mit Felix Neureuther  346  0 Kommentare “Wer nachhaltig anlegt, trägt automatisch etwas zum Klimaschutz bei” - Seite 2

    onemarkets: Sie waren jahrelang ein erfolgreicher Skirennläufer und sind in der Welt viel herumgekommen. Ist nur Deutschland auf dem Nachhaltigkeitstrip oder handelt es sich um eine globale Bewegung?

    Neureuther: Die regionalen Unterschiede sind teilweise schon noch extrem und Deutschland zählt sicherlich in vielen Bereichen zu den Vorreitern im Bereich Nachhaltigkeit. Die skandinavischen Länder sind uns vielleicht noch einen Schritt voraus. Norwegen zum Beispiel setzt komplett auf die E-Mobilität. Ab 2025 sollen dort nur noch E-Autos neu zugelassen werden. Es gibt in Skandinavien jedoch auch eine extreme Naturverbundenheit. Nachhaltig zu leben und auf verschiedene Dinge zu achten ist für diese Menschen kein Opfer, sondern wird als Selbstverständlichkeit betrachtet. In Deutschland sind viele Menschen noch nicht ganz so weit. Aber noch viel schlimmer ist es in den USA oder gar China. Es ist schon traurig mitanzusehen, dass nicht alle Nationen beim Erhalt unserer Lebensgrundlagen am gleichen Strang ziehen und beispielsweise weiter auf fossile Brennstoffe setzen.

    onemarkets: Garmisch-Partenkirchen hat sich vor einigen Jahren gegen eine Bewerbung für die Winter-Olympiade 2022 ausgesprochen. In der Kritik standen vor allem die starken Eingriffe in die Natur.

    Neureuther: Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedlich das Naturbewusstsein ist. Ich habe bereits die Olympischen Spiele 2014 in Sotchi aufgrund der Milliardeninvestitionen und der Zerstörung der Natur kritisiert. Nun bekommen wir im Jahr 2022 Winterspiele in Peking – eine der trockensten Gegenden der Erde. Tausende Hektar Land werden dafür gerodet. Aber auch die Fußball-WM in Katar ist alles andere als nachhaltig. Umweltzerstörungen für solche Veranstaltungen in Kauf zu nehmen, das ist nicht mehr zeitgemäß. Meine Hoffnung ist daher, dass der zeitweise Shutdown durch das Coronavirus auch etwas Gutes bewirkt. Ich meine damit, dass dieses „immer höher, immer schneller, immer weiter“ ein Ende findet. Wir sollten uns auf unsere Tugenden besinnen und unsere Traditionen. Daher war das „Nein“ zu den Olympischen Spielen richtig. Ähnlich ging übrigens auch die Abstimmung im österreichischen Tirol für die Olympischen Spiele 2026 aus. Wir müssen unsere Natur schützen. Dieses Bewusstsein ist in weiten Teilen der Welt leider noch nicht vorhanden.

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    Interview mit Felix Neureuther “Wer nachhaltig anlegt, trägt automatisch etwas zum Klimaschutz bei” - Seite 2 Der Sport hat im Leben des ehemaligen Skiprofis Felix Neureuther immer eine große Rolle gespielt. Bekannt ist der sympathische Bayer aber auch für sein soziales Engagement und seinen Einsatz für Umwelt und Natur. Wie ernst es ihm damit ist, zeigt er …

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