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     471  0 Kommentare Börsen Investoren Sentiment: Erster Anflug von Panik

    Die Anlegerstimmung ist eingebrochen, ein Anflug von Panik ist zu erkennen. Aber da geht noch was. Ich untersuche, was geschehen muss, damit sich der Aktien Ausverkauf fortsetzt, und wie sich die Börse entwickeln dürfte.

     

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    Die Anlegerstimmung ist letzte eingebrochen, ein Anflug von Panik ist zu erkennen. Aber da geht noch was. Ich habe untersucht, was geschehen muss, damit sich der Ausverkauf fortsetzt, und wie sich die Aktienmärkte entwickeln dürften, wenn nichts geschieht.

    Der DAX war letzte Woche nur mit einem kleinen Minus unterwegs. Doch wenn man sich Einzelpositionen anschaut, fallen große Unterschiede auf: Unternehmen, die unter Corona gelitten haben, legten letzte Woche ordentlich zu: Hugo Boss +9%, Fraport +16% UND Lufthansa +13%. Unternehmen, die hingegen während des Lockdowns stark profitierten, wurden ausverkauft: Teamviewer -9%, Delivery Hero -13%, Zalando -12% und Hello Fresh -10%.

    • Bei Anlegern lösten die Verluste vergangener Woche erste Ängste aus. Das Anlegersentiment ist auf einen Wert von -2,5 gefallen, ich würde darin einen ersten Anflug von Panik sehen. Ab einem Anlegersentiment von -4 sprechen wir von Panik, die für eine Bodenbildung an den Aktienmärkten ein guter Indikator ist.
    • Auch die Selbstzufriedenheit hat diese Woche stark gelitten. Mit einem Wert von -5,4 messen wir bereits eine starke Verunsicherung der Anleger.
    • An den Zukunftserwartungen ändert das nicht viel: Sinkende Kurse werden als Schnäppchen wahrgenommen, die Zukunftserwartung steigt entsprechend auf 4,1 an. Im Bullenlager tummeln sich mehr als doppelt so viele Anleger, wie im Bärenlager.
    • Entsprechend sind Anleger bereit zu investieren. Die Investitionsbereitschaft ist auf 2,1 gestiegen.
    • Das Euwax Sentiment der Privatanleger ist auf -2,5 gefallen: Es werden wieder mehr Absicherungsprodukte gekauft, Anleger schützen sich also gegen weitere Kursverluste.
    • Das Put/Call-Verhältnis der CBOE ist von einem extrem niedrigen Wert noch weiter gesunken: Der Call-Überhang baut sich noch weiter aus. In den USA wird so stark auf steigende Kurse spekuliert wie in den vergangenen fünf Jahren nicht mehr.
    • US-Fondsanleger haben ihre Investitionsquote von 108 auf 85% reduziert, hier ist offensichtlich Vorsicht eingekehrt.
    • Die Bullenquote der US-Privatanleger steht bei 22%, die Zukunftserwartung ist also auch in den USA weiterhin optimistisch.
    • Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 notiert bei 59% und zeigt somit eine neutrale Verfassung an.
    • Übrigens: der Angst und Gier Indikator für den Bitcoin ist auf 55% gesunken und zeigt erstmals seit einigen Monaten eine verhältnismäßig neutrale Verfassung an.

     

    Interpretation

    Ende Oktober zeigten die Sentimentwerte zuletzt eine noch extremere Verfassung der Anlegerstimmung an. Damals gab es noch keinen Impfstoff und die US-Präsidentschaftswahlen standen an.

    Einzig das Put/Call-Verhältnis aus den USA fällt in der Sentimentbetrachtung aus dem Rahmen. Während sich Anleger über die Euwax derzeit stark absichern, spekulieren Anleger an der CBOE stark auf steigende Kurse. Das passt nicht zusammen. Da alle anderen Stimmungswerte eigentlich ziemlich deutlich zeigen, dass Anleger zwar optimistisch eingestellt, gleichzeitig aber eher defensiv positioniert sind, würde ich das Put/Call-Verhältnis aus den USA einmal als Ausreißer bezeichnen.

    Doch die Zinsentwicklung ist durchaus geeignet, den DAX kurzfristig noch deutlich tiefer zu drücken. Immerhin finden Umschichtungen in Portfolios der institutionellen Anleger statt, die zu den oben geführten Kurseffekten führen. Sollte diese technische Umschichtung die Stimmung dahingehend drücken, dass ein Trendwechsel oder gar das Ende der Rallye befürchtet wird, so kann sich der Ausverkauf beschleunigen und für diesen Fall gibt es bei der Stimmungserhebung leider noch reichlich Platz nach unten.

    Da ich persönlich die Zinsangst für überzogen halte, kann ich mir dieses Szenario schwer vorstellen. Doch es wäre nicht das erste Mal, wenn die Mehrzahl der Anleger diese Gefahr anders, in diesem Fall furchtvoller, einstuft, als ich das tue. Somit ist aus Sentiment-Sicht aktuell bereits ein Kaufniveau erreicht. In normalen Zeiten könnte sich hier bereits ein Boden bilden. Sollte es die ersten Tage dieser Woche jedoch noch tiefer gehen, sollten Sie einige Schäfchen wieder in Sicherheit bringen.

    Wir können hier mit der Sentiment-Analyse keine Richtungsentscheidung treffen. Wir können lediglich sagen, wie Anleger auf die eine oder andere Marktentwicklung reagieren dürften.

    Automatisch können Sie sich die neuen Ergebnisse freitags in Ihr Mailfach senden lassen.




    Stephan Heibel
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    Seit 1998 verfolge ich begeistert die Börsen der USA und Europas. Mittlerweile schreibe ich wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über Hintergründe zum Aktienmarkt und Ursachen für Kursbewegungen von Aktien. Meine Leser schätzen meine neutrale, vereinfachende und unterhaltsame Art. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Investmentideen zur selbstständigen Portfolio-Optimierung.
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    Verfasst von Stephan Heibel
    Börsen Investoren Sentiment: Erster Anflug von Panik Die Anlegerstimmung ist eingebrochen, ein Anflug von Panik ist zu erkennen. Aber da geht noch was. Ich untersuche, was geschehen muss, damit sich der Aktien Ausverkauf fortsetzt, und wie sich die Börse entwickeln dürfte, wenn nichts geschieht.

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