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    Nach EU-Zulassung  12304  0 Kommentare Paions Meilenstein lässt Kurs kalt: “Solange die Kapitalerhöhung nicht abgeschlossen ist, explodiert nichts“

    Gut eine Woche nachdem Paion eine Kapitalerhöhung beschloss, machten die Aachener die EU-Zulassung für das Narkosemittel Remimazolam (Byfavo) publik. Nach einem Kurssprung kehrte schnell Ernüchterung bei Anlegern ein.

    Das biopharmazeutische Unternehmen schürte mit der Zulassung des Narkosemittels Byfavo in Europa wochenlang Hoffnungen bei Aktionären. Doch, nachdem der Kurs kurz auf circa 2,60 Euro kletterte, begann der Abverkauf. Nun liegt dieser bei knapp über zwei Euro.

    Dr. Jim Phillips, Vorstandsvorsitzender von Paion, kommentierte: „Diese Zulassung markiert einen der wichtigsten Schritte auf dem Weg von Paion zu einem Spezialpharmaunternehmen, das neuartige Produkte für die Anästhesie und Intensivmedizin in Krankenhäuser bringt.“ Trotz des proklamierten wichtigen Meilensteins verlieren mehr und mehr Aktionäre die Geduld mit den Aachenern – ebenso so mancher w:o User.

    Die Kommentare im Paion-Forum auf wallstreet:online im Überblick:

    Ahwas: „Hauptsache wir kommen erst einmal aus diesem Jammertal raus und vollenden die Kaptalerhöhung positiv. Mit dieser Zulassung ist Byfavo in aller Munde. Eventuell kaufen jetzt auch ‚feste Hände‘, sodass der Freefloat endlich mal kleiner wird. Wir haben jetzt ein Produkt, das in der EU zugelassen ist! Das eröffnet anderen Playern den Zugriff wie zum Beispiel Fonds.“

    stegonautus: „Die EU-Zulassung ist die bisher mit Abstand wichtigste Zulassung für Paion. Und wenn der Kurs darauf nicht reagiert, verstehe ich die Welt nicht mehr. Bei anderen Biotechs hat das gereicht, um nachhaltige Kurssteigerungen zu erzielen. Da wurde nicht daran gedacht: jetzt erst einmal die Umsatzentwicklung abzuwarten. Fakt ist, wir stehen jetzt kursmäßig niedriger als vor der ersten Zulassung. Einfach unglaublich.“

    Alokin: „Aber jedem ist wohl klar, dass Paion Geld braucht – viel Geld – um überhaupt in der Eigenvermarktung Fuß zu fassen. Irgendwer schrieb: Paion wollte die Produktvertreibung in Europa allein machen. Dem war leider nicht so. Niemand wollte Remimazolam lizensieren – darum die Trotzreaktion. Nur ohne Vertrieb und Mitarbeiter und hohem finanziellen Aufwand geht das eben nicht. Die Medikamente müssen finanziert werden. Was mich dabei aufregt ist, dass man bei den beiden zugekauften einen für den Lizenzgeber vorteilhaften Vertrag zugestimmt hat – beim eigenen Produkt aber so schlecht verhandelt hat. Paion wird noch einen steinigen Weg gehen und das geht nur über den Umweg als Pennystock.“

    XXMI: „Ganz so bitter sehe ich das nicht, auch wenn der Eigenvertrieb ein hartes Brett ist. Solange die Kapitalerhöhung nicht abgeschlossen ist, explodiert nichts. Für mich hat Paion jetzt eine gesunde Basis, viele Probleme abgearbeitet und neben dem Eigenvertrieb (in ausgesuchten Ländern Europas) eine Vielzahl an Märkten über seine Partner erschlossen. Warum sollte Paion ein Pennystock werden.“

    Bessere Kommunikation gewünscht

    Saturas: „Leider ist es immer dasselbe Muster: Gute News, ganz kurzer Ausschlag nach oben und dann der Abverkauf. Ich denke nach wie vor, dass Remimazolam ein großartiges Mittel ist. Aber Kommunikation ist definitiv nicht deren Stärke. Ich bin nun seit vier oder fünf Jahren investiert und habe mich als Aktionär noch nie gut informiert und von deren Strategie abgeholt gefühlt. Es ist ein Trauerspiel, wie mit uns Aktionären umgegangen wird. Ich glaube der Kurs sinkt nun nochmal bis zum Ende der Bezugsrechtkapitalerhöhung und päppelt sich dann (hoffentlich) langsam wieder auf.“

    Kimjaro: „Das kommt noch erschwerend hinzu: Seit Jahren gibt es keine vernünftigen Insiderkäufe mit hohen Summen. Die Melkkuh sind die treuen Anleger, mit denen es sich Paion mehr und mehr verscherzt.“

    walle1fc: „Der Weg von Paion ist auf jeden Fall fix: Entweder man freundet sich als Anleger damit an und geht ihn mit oder man geht einen anderen Weg. Spätestens in einem Jahr sehen wir wie sich die Lizenzzahlungen entwickeln werden. Dann kann man einiges ableiten. Das machen auch größere Investoren so. Überraschungen können immer passieren. Unterstützen wir in Deutschland kleinere Unternehmen oder nicht? Das ist auch eine Philosophie-Frage. Man darf sich nicht wundern, warum nur wenige Start-ups in Deutschland richtig groß werden. Weil die Anleger einfach keine Geduld haben.“

    RealJoker: „Meines Erachtens stünde der Kurs nicht nur bei zwei Euro, wenn man für den EU-Vertrieb einen Partner gefunden hätte, um die Kosten erträglich zu halten. Aber niemand wollte mit Paion zusammenarbeiten. Zum Zeitpunkt der US-Zulassung war einfach noch mehr Fantasie vorhanden. Die jüngst gemeldeten Zahlen rechtfertigen schwerlich eine höhere Marktkapitalisierung. Da müssen erst bessere Verkäufe kommen.“

    Paion plane nun die Produkteinführung von Byfavo. Darüber hinaus wolle das Unternehmen zwei zusätzliche für den Einsatz in der Intensivmedizin im Krankenhaus Produkte in ausgewählten europäischen Märkten in der zweiten Jahreshälfte 2021 einführen, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Das jährliche Spitzenumsatzpotenzial in der Kurzsedierung in Europa schätze der Vorstand derzeit auf etwa 50 bis 60 Millionen Euro.

    Bis zum nächsten Börsengeflüster,

    Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion




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    Verfasst vonNicolas Ebert
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