Nebenwerte
„Starlink“ von Elon Musk überholt? AST SpaceMobile geht über SPAC an die Börse
Die sogenannten „Special purpose acquistion companies“ (SPACs) sind in den USA längst ein beliebtes Börseninstrument geworden. Eine Branche, die sich besonderen Interesses bei SPAC-Initiatoren erfreut, ist die Weltraumtechnik. Gleich sieben Raumfahrtunternehmen hatten im vergangenen halben Jahr Verträge mit SPACs unterzeichnet. Jetzt ist die erste Fusion eines „Space-SPAC“ vollzogen: Seit Mittwoch werden an der Nasdaq die Aktien von AST SpaceMobile (NASDAQ:ASTS) gehandelt. Damit hat das frisch fusionierte Unternehmen einen prominenten Mitbewerber abgehängt: Ausgerechnet das seinem Geschäftsgegenstand nach ähnlich gelagerte „Starlink“-Projekt von Elon Musk ist vom Börsengang noch –könnte man sagen – Lichtjahre entfernt. Damit hat jetzt das Tech-Unternehmen aus Texas die Nase weit vorn und wird nicht nur für das Portfolio weltraumbegeisterter Anleger hochinteressant.
AST SpaceMobile (vormals AST&Science) will Verbindung zum All schaffen – mit dem Ausbau eines satellitengestützten Breitband-Mobilfunknetzes. Durch die abgeschlossene Fusion mit dem SPAC „New Providence“ kann das Unternehmen seine Weltraum-Mission gut finanziert nun energisch vorantreiben und sich eine exzellente Position in einem begehrten Segment sichern.
Vom Weltall direkt aufs Phone
Das Besondere an AST SpaceMobile: Im Gegensatz zu ähnlichen Konzepten von Wettbewerbern (wie eben Musks „Starlink“) werden zur Nutzung des „Konstellation“ genannten Netzes keine physischen Zwischengeräte wie das „Starlink-Kit“ benötigt. Der Breitbandzugang wird geradlinig – Satellit-zu-Smartphone – den Nutzern auf der Erde bereitgestellt, ganz ohne Nebenausgaben für zusätzliche kostspielige Hardware.
Das einzigartige Serviceangebot von AST SpaceMobile wird durch ein umfangreiches, proprietäres IP-Portfolio unterstützt, das mit nicht modifizierten Standard-Mobiltelefonen kompatibel ist. Es richtet sich somit an einen globalen Markt für drahtlose Mobilfunkdienste im Wert von einer Billion USD und hat durch den Börsengang schon jetzt einen unschätzbaren Wettbewerbsvorteil erlangt.
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Einmal in Betrieb, sollen die Dienste von AST SpaceMobile die Verbindungslücken beseitigen, mit denen derzeit mindestens fünf Milliarden Mobilfunkteilnehmer konfrontiert sind. Zudem soll allen Menschen Breitband verfügbar gemacht werden, die aktuell durch fehlende Technik noch gar keinen Zugang zum Funknetz haben. Aber auch in anderen Situationen hat die Verbindung via Satellit ihre Vorzüge – etwa Netzabdeckung in unerschlossenen Gebieten der Erde oder in Katastrophenszenarien, wenn erdgebundene Infrastruktur versagt.