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    ROUNDUP  213  0 Kommentare BMW verdient im ersten Quartal mehr als gedacht - Aktie kaum bewegt

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Ein Rekordabsatz im ersten Quartal hat dem Autobauer BMW im Tagesgeschäft einen überraschend hohen Gewinn beschert. Nach vorläufigen Zahlen stand vor Steuern ein Profit von 3,76 Milliarden Euro und damit fast fünfmal so viel wie zum Beginn der Corona-Pandemie vor einem Jahr, wie der Dax -Konzern am Montagabend in München mitteilte. Nach eigenen Angaben übertraf BMW damit die Erwartungen am Aktienmarkt. Die Aktie der Münchener konnte das am Dienstag aber nach den Kursgewinnen der letzten Wochen kaum anfachen.

    Das im Dax notierte Stammpapier der Münchener lag nach dem Handelsstart 0,17 Prozent im Plus bei 87,85 Euro. Ende Februar hatte die Aktie aber noch um die 70 Euro gekostet, Anfang November vor dem starken Börsenaufschwung dank Impfhoffnung war sie sogar nur rund 60 Euro wert gewesen und hat damit seitdem rund die Hälfte zugelegt.

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    Vor allem im wichtigsten Geschäftsteil, der Autosparte, konnte BMW angesichts der schwachen Vorjahreswerte wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie auftrumpfen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Automobilbau stieg im ersten Quartal von 229 Millionen im Vorjahreszeitraum auf gut 2,2 Milliarden Euro. Die operative Gewinnmarge kletterte hier von 1,3 Prozent auf 9,8 Prozent.

    Mit den Eckdaten gab BMW auch Einblick in die Finanzlage, die in der Krise arg strapaziert worden war - welche BMW aber wie die anderen Autobauer auch bereits in der zweiten Jahreshälfte 2020 in den Griff bekommen hatte. Aus dem Autogeschäft flossen bei BMW von Januar bis Ende März 2,5 Milliarden Euro finanzielle Mittel in die Kasse (Free Cashflow), nachdem BMW hier vor einem Jahr 2,2 Milliarden Euro Abfluss zu verzeichnen hatte.

    Nach den starken vorläufigen Ergebnissen von Daimler in der vergangenen Woche seien die Zahlen von BMW keine große Überraschung mehr gewesen, hieß es von den Analysten der Bank of America. Positiv sei die vorgezogene Zahlenvorlage aber allemal. Goldman-Sachs-Experte George Galliers verwies auf einen starken finanziellen Mittelzufluss, auch der operative Gewinn in der Autosparte sei bedeutend höher ausgefallen als im Durchschnitt der Analystenschätzungen. Einige Investoren hätten aber - wie er selbst auch - mit einer zweistelligen operativen Marge im Kerngeschäft gerechnet.

    Die Autobranche insgesamt war nach dem Einbruch im ersten Quartal und vor allem im zweiten Quartal des vergangenen Jahres mit voller Kraft auf die Kostenbremse getreten. Weil teils monatelang in Europa und Nordamerika wegen Lockdown-Maßnahmen kaum Autos verkauft werden konnte, fuhren die Autobauer und Zulieferer die Werke herunter, beantragten Kurzarbeitergeld für die Mitarbeiter und legten Bestellungen bei ihren jeweiligen Lieferanten auf Eis. Zudem wurden die Investitionen vor allem in Sachanlagen deutlich gekürzt, auch bei BMW.

    Diese Einsparungen hallen zum Teil noch nach, aber die Nachfrage weltweit sorgt angesichts eines knappen Angebots auch dafür, dass derzeit wenig Rabatte gegeben werden müssen, um Autos den Käufern schmackhaft zu machen. Das treibt die Preise. BMW verwies daher auch auf Preiseffekte und eine hohe Nachfrage nach Gebrauchtwagen, die zu den überraschend hohen Ergebnissen beigetragen hätten. Höhere Gebrauchtwagenpreise sorgen nicht nur für weniger Druck bei Neuwagenpreisen, sondern sind auch bei der Restwertberechnung von Leasingfahrzeugen von Vorteil für die Finanzsparte von BMW, die Leasingautos in der Bilanz stehen hat.

    Die Preis- und Kosteneffekte sind der Hauptgrund dafür, weswegen die Autobauer derzeit vergleichsweise hohe Renditen einfahren. Daimler hat für Mercedes-Benz Pkw und Vans im ersten Quartal nach vorläufigen Daten einen sehr hohen Wert von 14,3 Prozent erzielt. Direkt vergleichbar ist das mit der BMW-Marge von 9,8 Prozent nicht, weil bei Mercedes-Benz die Gewinne des chinesischen Joint Ventures einberechnet werden, bei den Bayern jedoch bisher nicht.

    BMW hob denn auch besonders das Geschäft in China hervor. Hier brummt vor allem das Geschäft mit teureren Premiumautos schon seit geraumer Zeit wieder, auch Mercedes und die VW -Tochter Audi profitieren davon in großem Stil.

    Auch insgesamt habe man den Absatz in allen Weltregionen und mit allen Marken steigern können, hieß es von BMW. Das Unternehmen hatte seine Absatzzahlen für das erste Quartal mit einem Plus von einem Drittel auf 636 606 Fahrzeuge aller Marken bereits mitgeteilt. Bei der gewinnträchtigen Stammmarke BMW war der Zuwachs sogar noch ein wenig stärker. In China verdoppelte sich die Zahl der verkauften BMWs und Minis nahezu auf knapp 230 000 Autos.

    Wegen der Größe ihres China-Geschäfts sind die deutschen Autobauer nach Expertenmeinung ohnehin robuster in der Krise als andere. Eine Analyse des Beratungsunternehmens EY hatte zuletzt ergeben, dass Daimler , Volkswagen und BMW 2020 mit einem Umsatzrückgang von 10 Prozent, einem Absatzminus von 14 Prozent und einem Rückgang beim operativen Gewinn von 26 Prozent im Durchschnitt besser abschnitten als große Hersteller anderer Nationen. Ein Grund ist, dass der Absatz in China im vergangenen Jahr weniger stark als in Westeuropa oder den USA einbrach. Fast jeder vierte Neuwagen von Volkswagen, BMW und Daimler wurde 2020 an einen chinesischen Kunden übergeben.

    Detaillierte Zahlen inklusive Umsatz und Nettoergebnis will BMW am 7. Mai vorlegen./men/stw/sey/mne/mis





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