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    Anleger Sentiment  202  0 Kommentare Euphorie und Zukunftspessimismus mahnen zur Vorsicht

    Die Stimmung kann durchaus euphorisch sein, wenn der DAX ein Allzeithoch nach dem anderen erklimmt. Doch wenn zugleich die Zukunftserwartung von Pessimisten dominiert wird, dann wird es für weitere Kursgewinne schwer.

     

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    Der DAX ist letzte Woche um 1,5% angesprungen. Na, "letzte Woche" ist nicht korrekt: "Freitag" ist da treffender, denn allein am Freitag sprang der DAX um 1,34% an. Zuvor hatte meiner Einschätzung nach der Coinbase-Börsengang viel Liquidität aufgesogen. Mit dem Kurssprung am Freitag auf ein neues Allzeithoch knallen natürlich die Champagnerkorken!

    Die Anlegerstimmung ist auf einen Wert von 4,1 gesprungen und notiert damit im Bereich der Euphorie. Das ist, allein betrachtet, noch kein Warnsignal. Im Gegenteil, es ist normal, dass sich Anleger über ein neues Allzeithoch zum Wochenschluss freuen. Auch die Selbstzufriedenheit ist mit einem Wert von 3,4 hoch, aber der Situation angemessen.

    Auf der anderen Seite ist die Zukunftserwartung mit einem Wert von -0,5 pessimistisch. Bären dominieren! Und auch die Investitionsbereitschaft ist bei einem Wert von aktuell -0,7 nicht mehr vorhanden.

    Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf -10 angestiegen. Damit gehen die extremen Absicherungskäufe der vergangenen Wochen nur sehr langsam zurück, Skepsis bleibt die vorherrschende Marktmeinung.

    In den USA ist das Put/Call-Verhältnis der CBOE weiter leicht angestiegen und zeigt somit, dass dort nun endlich auch die extrem bullischen Positionierungen zurück gehen, wenngleich weiterhin die bullischen Positionierungen dominieren.

    US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote auf 97% hochgefahren (+7%punkte). Das Sentiment der US-Privatanleger zeigt mit 29% weiterhin ein extremes Übergewicht der Bullen an. Mit 54% sind mehr als doppelt so viele Anleger im Bullenlager als im Bärenlager (25%).

    Der technische Angst & Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 57% eine verhältnismäßig neutrale Verfassung an.
     

    Interpretation


    Die Stimmung kann durchaus euphorisch sein, wenn der DAX ein Allzeithoch nach dem anderen erklimmt. Doch wenn gleichzeitig die Zukunftserwartung von Pessimisten dominiert wird, dann wird es für weitere Kursgewinne schwer.

    Den vorläufigen animusX-Daten entnehme ich, dass die Investitionsquote der Anleger in den vergangenen Wochen, in denen der DAX seine Rekordjagd vollzog, deutlich zurückgegangen ist. Anleger haben in steigenden Kurse hinein ihre Positionen verkleinert.

    Warten sie nun auf einen kleinen Rücksetzer, um günstig einzusteigen, oder aber gehen Sie davon aus, dass wir bis auf weiteres erst einmal die Hochs gesehen haben?

    Die Mehrzahl möchte schon zu DAX-Kursen um 15.000 wieder kaufen. Sollte diese Marke nicht halten, gibt es erst wieder zu Kursen knapp unter 14.000 Punkten größeres Kaufinteresse. Einige fürchten sogar einen Ausverkauf bis auf 13.000 Punkte. Dies zumindest zeigen die Zielmarken, die wir ebenfalls von unseren Umfrageteilnehmern bei animusX abfragen.

    Auf der Oberseite gibt es nicht mehr viel: Bei 15.500, also im Bereich der aktuellen Kurse, möchten sich viele Anleger von ihren Positionen trennen. Einige wollen auf Kurse um 16.000 warten. Und auch ein Lauf auf 17.000 Punkten wird von einigen Anlegern nicht ausgeschlossen.

    Seit Wochen habe ich die Sentimentdaten dahingehend interpretiert, dass gute Laune länger anhalten kann, als man das im Allgemeinen erwartet. Und so darf uns der fortgesetzte Rekordlauf des DAX auch nicht weiter überraschen.

    Doch inzwischen sind sämtliche Sentiment-Indikatoren auf Extrem-Niveaus, die Stimmung im positiven, die Erwartung im negativen Sinne, so dass ich vorsichtig werde. Wenn ich mir dann noch die US-Daten anschaue, wo die Euphorie ebenfalls schon sehr lange anhält, dann verstärkt sich mein Gefühl, dass Vorsicht ratsam ist.

    Wer also auf dicke Gewinnen in Aktien sitzt, die fundamental hoch bewertet sind, der sollte nunmehr in Erwägung ziehen, Gewinne zu sichern.

    Ich denke, die Rallye braucht eine Pause. Die Nacht ist am dunkelsten vor der Dämmerung heißt auch, dass ich in den kommenden Monaten mit Erfolgsmeldungen rechne: Der Einzelhandel wird sich über eine Wiederbelebung im Sommer freuen. Die zyklische Industrie wird über den globalen Konjunkturaufschwung jubeln. Technologieunternehmen werden zeigen, dass ihre Corona-Umsätze nachhaltig sind: Spotify, Netflix, Zoom Video etc. werden auch in einer Welt genutzt, in der die Menschen nicht mehr zu Hause eingesperrt sind. Und in der Gesundheitsbranche wird man betonen, dass neue Medikamente mit der Erfahrung aus der Corona-Pandemie in der Zukunft schneller erforscht und zugelassen werden.

    Meinen kompletten Börsen Ausblick für die kommenden Monate finden Sie im Heibel-Ticker PLUS Kapitel 04 meiner aktuellen Ausgabe 21/15 unter https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/1858#ch04. Sie können den PLUS Inhalt als PLUS Abonnent, im Schnupperabo oder mit einer einzelnen Ausgabe über Börsenkiosk sehen.

     

     



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    Stephan Heibel
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    Seit 1998 verfolge ich begeistert die Börsen der USA und Europas. Mittlerweile schreibe ich wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über Hintergründe zum Aktienmarkt und Ursachen für Kursbewegungen von Aktien. Meine Leser schätzen meine neutrale, vereinfachende und unterhaltsame Art. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Investmentideen zur selbstständigen Portfolio-Optimierung.
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    Verfasst von Stephan Heibel
    Anleger Sentiment Euphorie und Zukunftspessimismus mahnen zur Vorsicht Das Anleger Sentiment ist nun auf einem Niveau angelangt, das mich wirklich nachdenklich und besorgt macht. Nicht weil Euphorie über die DAX Allzeithochs herrscht, sondern weil die Zukunftserwartung gleichzeitig im Keller ist: Pessimisten dominieren.

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