Fußball-Aktien, die Turnaround-Schnäppchen - Seite 2
Anleihen von Werder Bremen und Schalke 04 – wohl nur etwas für Fans und Sponsoren
Aber ist die Zeit schon reif für ein Investment? Auf knapp eine Milliarde Euro belaufen sich nach Recherchen des Fachmagazins kicker die Einnahmeverluste allein in der 1. Bundesliga seit Beginn der Krise im Frühjahr 2020. Selbst für Branchenkrösus FC Bayern, der mit einem Umsatzminus von rund 150 Millionen Euro auch in dieser Kategorie den Spitzenplatz belegt, ist der Einbruch nicht einfach zu verkraften. Für andere ist die Bedrohung sogar existenziell, insbesondere für die Absteiger Schalke und Bremen. Neben einer jeweils per Landesbürgschaft abgesicherten Kreditaufnahme setzen beide „Dickschiffe“ auf das Auflegen einer Anleihe als Rettungsanker, um die erforderliche Liquidität bis 30. Juni 2022 abzusichern. Diese Bonds sind wohl nur etwas für Fans. Und möglicherweise auch für Sponsoren, die eine Insolvenz ihres Partners auf diese Weise verhindern wollen, um so ihre Investments zu retten.
Internationale Tristes
International sieht es nicht viel anders aus. Börsennotierte Fußball-Clubs wie Lazio Rom, Celtic Glasgow, der FC Kopenhagen, Besiktas Istanbul, Juventus Turin, die AS Rom, Arsenal oder Manchester United – sie alle haben durch Corona erhebliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen. Das hatte zum Teil erhebliche Auswirkungen auf die Notierungen der Aktien, die bis zu 70 Prozent nachgaben.
Die ersten Analysten heben bereits die Kursziele an
Aber das Beispiel Borussia Dortmund zeigt, dass Besserung in Sicht ist. Der BVB erwartet trotz Champions League-Teilnehme und Pokalgewinn für das jetzt ablaufende Geschäftsjahr einen Fehlbetrag von etwa 75 Millionen Euro. Nach einer gewissen Euphorie zuvor gab die Aktien nach diesen Zahlen nach. Die meisten Analysten hatten mit 50 bis 60 Millionen Euro gerechnet. Aber das Minus ist leicht erklärt: Bei jedem Heimspiel setzt der BVB gut 4 Millionen Euro um. Bei 17 Ligaspielen, dazu der DFB-Pokal und die Heimspiele in der Champions League – da kommt schnell ein Umsatz-Minus von rund 100 Millionen Umsatz zusammen. Aber die ersten Analysten passen bereits ihre Kursziele für die Aktie an. So hat FMR das Kursziel für die BVB-Aktie auf 6,80 Euro angehoben. Weitere Anpassungen könnten schon bald folgen.