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    DGAP-News  154  0 Kommentare Kapitalmarktausblick: Aufwärtstempo lässt nach - Seite 2



    Auch für den Euroraum ist Wilhelm zuversichtlich. "Sobald wir Lockerungen in der Breite haben, wird das Wachstum auch bei uns in die Höhe schnellen", meint er. Nach China und den USA dürfte der Euroraum damit die dritte Schubphase für das weltweite Wachstum zünden. Er erwartet einen BIP-Zuwachs von 5,1 Prozent im laufenden Jahr. 2022 sollte sich der Aufschwung mit der gleichen Rate fortsetzen. "Im nächsten Jahr wird Europa beim Wachstum auf Augenhöhe mit China liegen", ordnet er ein. Für Deutschland rechnet Wilhelm mit einem Plus von 3,9 Prozent für 2021, gefolgt von 5,2 Prozent im Jahr darauf. Wesentliche Treiber sind seiner Einschätzung nach Nachholeffekte bei Konsum und Investitionen, anhaltend günstige Finanzierungsbedingungen und eine expansive Fiskalpolitik.

    Hohe Inflationsraten kein Dauerzustand

    Damit wird die Inflation zur Schlüsselgröße für die Märkte. Wilhelm rechnet damit, dass die Teuerung noch eine Weile auf erhöhten Niveaus verharrt, sich aber anschließend zurückbilden wird. "Die Inflation befindet sich auf einer Berg-und-Talfahrt - derzeit geht es bergauf, aber bald schon wieder bergab", fasst er zusammen. Die jüngsten Anstiege sieht der Kapitalmarktstratege in der schlagartig einsetzenden wirtschaftlichen Erholung, der aufgestauten Nachfrage und den in einigen Bereichen gestörten Lieferketten begründet. Aber: "Die preiserhöhenden Faktoren werden durch Verhaltensanpassungen und Angebotsausweitungen an Wirkung verlieren", meint Wilhelm. "Wir rechnen für den Euroraum mit einer Inflation von 1,9 Prozent im laufenden Jahr, die schon 2022 auf 1,5 Prozent fallen sollte." In den USA erwartet er eine ähnliche Entwicklung, lediglich schneller und auf einem höheren Niveau.

    Noch keine geldpolitische Straffung 2021

    Ein unmittelbares Zurückfahren der geldpolitischen Hilfen erwartet Wilhelm daher nicht. "Die Zentralbanken werden durch die Sondereffekte hindurchschauen", ist er überzeugt. Allerdings: Je robuster der Aufschwung in den Vereinigten Staaten, umso mehr dürfte für die US-Notenbank Fed der Druck zur Drosselung ihrer Anleiheankäufe ("Tapering") zunehmen. "Im laufenden Jahr wird die Fed ihr Ankaufprogramm noch nicht drosseln - aber sie wird beginnen, die Märkte auf weniger Anleiheankäufe ab dem zweiten Quartal 2022 einzustellen", prognostiziert er. Im Euroraum ist ein solcher Schritt noch weit entfernt. Im Gegenteil: Ein hartes Abfallen des Impulses durch die Europäische Zentralbank (EZB) nach Auslaufen der aktuellen Programme im April 2022 ist sehr unwahrscheinlich. "Um ein geldpolitisches Kliff zu vermeiden wird die EZB in der zweiten Jahreshälfte 2021 eine Verlängerung der Anleiheankäufe bekanntgeben", sagt er.
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