Harmlose US-Arbeitsmarktdaten +++ Nasdaq 100 nicht zu stoppen - Seite 2
Denn es sind damit noch 6,8 Millionen Menschen mehr arbeitslos als vor der Pandemie. Setzt sich der Stellenaufbau im aktuellen Niveau fort, dann dauert es noch 8 Monate, bis das Vor-Krisen-Niveau erreicht ist.
Stellenaufbau dürfte sich im Juli weiter beschleunigen
Allerdings könnte es sehr gut sein, dass sich der Stellenaufbau im Juli noch einmal beschleunigt. Denn im Juni wurden weitere Corona-Restriktionen zurückgenommen, wodurch zum Beispiel für viele Eltern nicht mehr die Notwendigkeit besteht, sich zu Hause um ihre Kinder zu kümmern. Und im Juni sind in vielen Bundesstaaten der USA die zusätzlichen Arbeitslosenhilfen ausgelaufen. Gut ein Viertel der Arbeitslosen erhielten durch diese zusätzlichen Arbeitslosenhilfen mehr Geld als in ihrem vorherigen Job. Doch diese Zeiten sind nun vorbei. Und daher dürften viele Arbeitslose inzwischen ein wesentlich größeres Interesse daran haben, wieder einen Job zu suchen und zu finden. Womöglich erklärt dies auch den leichten Anstieg der Arbeitslosenquote, weil sich mehr Menschen arbeitslos bzw. arbeitssuchend gemeldet haben.
Nun bin ich kein Experte in Sachen US-amerikanischer Arbeitslosenstatistik. Aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass der Arbeitsbeginn bei neuen Veträgen auch in den USA häufig auf den 1. eines Monats gelegt wird. Und wenn im Juni bereits viele Arbeitslose einen Job gefunden haben, diesen aber erst am 1. Juli antreten, dann werden sie womöglich auch erst im Juli aus der Arbeitslosenstatistik herausfallen. Dementsprechend könnte die Arbeitslosenquote im Juli wieder sinken und der Anstieg der neuen Stellen auf 850.000 im Juni nur ein laues Lüftchen im Vergleich zu den anstehenden Juli-Daten gewesen sein.
Notenbank kann die kommenden Daten abwarten
Die US-Notenbank wird aber sicherlich die Juli- und wahrscheinlich auch noch die August-Daten abwarten, bis sie an den geldpolitischen Stellschrauben dreht, insbesondere wenn die Inflationsdaten bis dahin nicht durch die Decke gehen. Insofern könnten die Aktienmärkte ihre Trends ungestört fortsetzen.
Auch ein Bear-Keil konnte den Nasdaq 100 nicht stoppen
Von der Aussicht auf anhaltend niedrige Zinsen durch eine unverändert expansive Geldpolitik konnten jüngst wieder am meisten die Technologieaktien profitieren. Dem Nasdaq 100 ist es dadurch sogar gelungen, seine vermeintliche Keil-Formation (siehe dicke Linien im folgenden Chart) nach oben zu verlassen, so dass diese ihre mögliche bearishe Wirkung nicht entfalten konnte (roter Pfeil, siehe auch „Bear-Keil im Nasdaq 100“).