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    Dauerhafter Inflationsanstieg  203  0 Kommentare Angst oder Realität?

    Steigen die Inflationsraten in den USA und Europa nachhaltig?

    Die Frankfurter Vermögen geht von einem anderen Szenario aus. Eine längerfristig anziehende Inflation sowohl in den USA als auch Europa ist unserer Ansicht nach wahrscheinlich. Dafür gibt vielfältige Gründe.

    1. Aufgrund steigender Nachfrage sind viele Rohstoffpreise deutlich gestiegen. Derzeit sieht es nicht nach einer großen Entspannung aus, auch wenn beispielweise die vielfach in den Medien zitierten hohen Holzpreise in den USA einen Rückgang verzeichneten. Fast alle Metalle sind auf enorm hohen Preisniveaus. Als Vorprodukte der zu fertigenden Güter ist der Einfluss auf die Güterpreise deutlich.
    2. Die Kosten der Vorprodukte, allen voran elektronische Bauteile wie beispielsweise Chips und Sensoren, steigen weiterhin stark an. Die zuletzt publizierten Großhandelspreise in Deutschland stiegen so stark mit über zehn Prozent wie zuletzt in der Ölkrise 1973.
    3. Die Lohnkosten, nicht nur bei sehr gut ausgebildeten Fachkräften, sondern auch im Niedriglohnsektor scheinen den Weg nach oben anzutreten. Im Gastgewerbe beispielsweise sind viele Mitarbeiter im Zuge des Corona-Lockdowns in andere Branchen gewechselt. Neue Mitarbeiter sind nun fast nur noch zu teils deutlich erhöhten Lohnkosten zu bekommen.
    4. In den „verlängerten Werkbänken“ der Welt, also primär in China, steigen die Lohnkosten teils drastisch. Die Inflationsdämpfende Wirkung der 2000er Jahre, die die Verlagerung der Produktion in die „Billiglohnländer“ hatte, läuft also aus. Dieser Trend wird sich auch in den nächsten Jahren nicht mehr umkehren und die Importpreise dauerhaft ansteigen lassen.
    5. Die großen Konjunkturprogramme in Europa und den USA laufen erst jetzt langsam an, was die Nachfrage, vor allem auch in Infrastrukturprojekte, in den kommenden Jahren deutlich anschieben wird.

    Die verschiedenen vorgenannten Faktoren sollten zu steigenden Zinsen führen, zunächst in den USA, wo die FED bereits vorsichtige Signale dahingehend geäußert hat. Bis zum Jahresende sollen beispielsweise die erworbenen Unternehmensanleihen wieder verkauft werden. Es ist gut vorstellbar, dass nach dem Meeting in Jackson Hole die Anleihekäufe nach und nach reduziert werden. Dies führt dann voraussichtlich zu einem steigenden US-Dollar.

    Ein steigender US-Dollar könnte die Inflation in Europa weiter anheizen, da die Importpreise dadurch weiter in die Höhe getrieben würden. Die EZB könnte dann nicht mehr tatenlos zuschauen, wie die Inflationsraten in Europa durch die Decke gehen. Die Gefahr einer Staatsschuldenkrise in den Südländern könnte dann wieder zum Thema werden – aber soweit sind wir noch nicht…

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    Uwe Eilers
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    Uwe Eilers ist Vorstand und Mitgründer der FV Frankfurter Vermögen AG in Königstein im Taunus. Davor war er 10 Jahre lang als Vorstand der Geneon Vermögensmanagement AG tätig. Der gelernte Bankkaufmann und DVFA/CEFA Investmentanalyst kann auf mehr als 25 Jahre Börsenerfahrung in weltweit gehandelten Aktien und Anleihen sowie deren Derivate zurückgreifen. Er war unter anderem bei Lehman Brothers im Eigenhandel tätig und Sales-Trader für institutionelle Kunden, unter anderem bei Cantor Fitzgerald in Frankfurt und London. Weitere Informationen unter www.frankfurter-vermoegen.com.
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    Verfasst von Uwe Eilers
    Dauerhafter Inflationsanstieg Angst oder Realität? Derzeit wird von allen Seiten diskutiert, ob die derzeit weltweit steigenden Inflationsraten temporär, also primär aufgrund der Einmal- und Nachholeffekte, erhöht sind. Die Notenbanken FED und EZB beschwichtigen die Märkte aktuell noch und predigen dieses Szenario mantrahaft. Aus dem Grund sind die Aktienmärkte weiterhin stabil und reagieren selbst bei Inflationsraten von über fünf Prozent in den USA nicht mit einem Kursrutsch.

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