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    US-Immobilienmärkt  381  0 Kommentare Die US-Immobilienmärkte: Heterogene Herausforderung

    Von Volker Arndt, Geschäftsführer bei US Treuhand

    Die amerikanische Wirtschaft erholt sich schneller als von vielen Analysten vorausgesagt und übertrifft damit mal wieder sämtliche Prognosen - so hatte unter anderem der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Zahlen gerade nach oben korrigiert: Für das Jahr 2021 wird ein Wachstum von 6,4 % für das US-BIP erwartet. Die Federal Reserve (FED) rechnet in ihrer aktuellen USA-Konjunkturprognose für 2021 mit dem stärksten Wirtschaftswachstum seit fast 40 Jahren - nachdem auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle im Frühsommer vergangenen Jahres das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um mehr als 30 Prozent eingebrochen war. Die Arbeitslosenquote könnte bis Ende des Jahres auf 4,5 Prozent sinken. Doch was bedeutet das für Immobilieninvestments in den USA?

    Zunächst klingt das alles so, als könne man mit Investments in den USA nicht viel falsch machen. Doch es gibt auch kritische Stimmen: So geht beispielsweise Joseph LaVorgna, Amerika-Chefvolkswirt der französischen Investmentbank Natixis, davon aus, dass die Konjunkturentwicklungen nicht sonderlich nachhaltig sein werden. Für das kommende Jahr erwartet er einen stark verlangsamten Aufschwung von "deutlich unter drei Prozent".

    "Den amerikanischen Markt" gibt es nicht
    Welcher Prognose also glauben? Und viel wichtiger: wo und wie investieren? Denn so groß wie die Vereinigten Staaten sind, so divers sind auch die einzelnen Märkte jedes Bundesstaates. Der US-Immobilienmarkt ist der größte der Welt und in seiner Heterogenität nicht mit dem deutschen Markt allein vergleichbar - vielmehr müsste man für einen Vergleich die diversen Märkte in den verschiedenen europäischen Ländern heranziehen. Für eine Beurteilung der Marktsituationen müssen demnach regionale Zyklen unterschieden werden.

    Ein Beispiel dafür ist das Bevölkerungswachstum: Bis zum Jahr 2026 wird mit einem Wachstum um weitere 3,5 Prozent gerechnet. Doch die auf dieser Grundlage eintretende Nachfragesteigerung verteilt sich ungleichmäßig über die USA. Ein Grund dafür ist die bereits erwähnte Steuerpolitik, die sich von Bundesstaat zu Bundesstaat unterscheidet: So erheben beispielsweise ein Großteil der südlichen Bundesstaaten nur sehr geringe oder gar keine Besteuerung auf Bundesstaatenebene. Die Folge: Obwohl gerade Berufseinsteiger hier weniger verdienen als in den großen Metropolen können sie sich einen weitaus höheren Lebensstandard ermöglichen. Heißt: Junge, qualifizierte Menschen finden sich mehr und mehr in dieser Region - ein Trend, den auch die großen Unternehmen nicht länger ignorieren konnten. So ziehen immer mehr Arbeitgeber den potenziellen Arbeitnehmern hinterher. Ein weiteres Beispiel gefällig? Der Tech-Gigant Oracle hat seinen Sitz erst vor kurzem von Kalifornien nach Texas verlegt. Damit wächst nicht nur der Bedarf nach mehr Wohnraum, mit dieser Nachfragesteigerung geht auch eine gesteigerte Nachfrage nach attraktiven Büro- und Gewerbeflächen einher. Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum konzentrieren sich somit auf die Städte und Metropolregionen in den südlichen Bundesstaaten, nicht auf die großen Gateway-Cities an Ost- und Westküste, die so häufig von deutschen Investoren bevorzugt werden.

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