Ist eine größere Korrektur aktuell überhaupt denkbar? - Seite 3
S&P 500 schreitet unentwegt aufwärts
Wie sich aber im folgenden Chart des S&P 500 zeigt, ist von einer Abnahme des Wachstumstempos am US-Aktienmarkt weit und breit nichts zu sehen. Der S&P 500 setzt seinen Aufwärtstrend fort und behält somit seine Aufwärtsdynamik bei.
Folglich passen hier charttechnische und fundamentale Entwicklung aus meiner Sicht nicht mehr zusammen.
US-Aktien anhaltend hoch bewertet
Nicht ohne Grund ist die fundamentale Bewertung der US-Aktien, gemessen sowohl am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) als auch am Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), unverändert um einiges höher als hierzulande.
(Quelle: Bank Berenberg)
Der Bewertungsaufschlag von US-Aktien gegenüber europäischen Werten liegt laut der Bank Berenberg auf einem historischen Höchststand.
(Quelle: Bank Berenberg)
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Und das, obwohl die Gewinnrevisionen zuletzt vor allem in Europa positiv waren.
S&P 500: Ist eine Korrektur um 30 % aktuell denkbar?
Das durchschnittliche KGV des S&P 500 beträgt 16,9. Derzeit liegt es bei 22,1. Es wäre also eine Korrektur um ziemlich genau 30 % nötig, um den S&P 500 auf sein durchschnittliches Niveau zurückzuführen. Im aktuellen Markt- und Stimmungsumfeld mit seiner „buy the dip“-Mentalität und den Notenbank-Milliarden erscheint eine solche Korrektur aber nahezu unmöglich.
Doch wie die Helaba bemerkt, hat der S&P 500 inzwischen sechs Monate in Folge Kursgewinne verbucht und sich damit um mehr als 20 % von seinem 24-Monatsdurchschnitt entfernt. Solche Serien gab es in der Vergangenheit nur sehr selten. Und laut der Helaba folgten auf derartige Gewinnstrecken nahezu ausnahmslos Korrekturbewegungen, die teilweise sehr deutlich ausfielen. Dazu nennt die Helaba auch Beispiele: „Im Februar 2020 betrug der Abstand des S&P 500 zum Durchschnitt 13 %, damals folgte ein 24 %-iger Rücksetzer, während im September 2018 auf eine 11,5 %-ige Abweichung eine 20 % umfassende Abwärtsbewegung folgte“.
Zugleich weist HSBC Trinkaus & Burkhardt darauf hin, dass in den letzten Handelstagen eine hohe Anzahl neuer 52-Wochen-Hochs und neuer 52-Wochen-Tiefs in den USA eine große Marktspreizung dokumentiert, wie sie für die Spätphase einer Hausse typisch ist.
Zahlen, die den Irrsinn in den USA untermalen
Ich möchte Ihnen mit noch ein paar weiteren Zahlen aufzeigen, was da derzeit in den USA aus meiner Sicht für ein Wahnsinn abläuft: