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    IVA  112  0 Kommentare "Kampagne gegen Pflanzenschutz hat ein äußerst schlechtes Timing" / Feuchter Sommer zeigt aktuell, dass Landwirte, bio wie konventionell, nicht ohne wirksame Pflanzenschutzmittel auskommen

    Frankfurt/Main (ots) - Eine neue Kampagne gegen Pflanzenschutzmittel, initiiert
    von einem "Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft", könnte nach Ansicht
    des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) kaum ein schlechteres Timing haben als
    in diesen Tagen. Denn während sich das Bündnis, dem auch Anbauverbände aus der
    ökologischen Landwirtschaft angehören, bei Bundestagskandidaten für einen
    Ausstieg aus dem chemischen Pflanzenschutz stark macht, kämpfen angesichts des
    ungewöhnlich feuchten Sommers Winzer, Obstbauern und Landwirte gerade um ihre
    Ernten. In Kulturen wie Kartoffeln oder Wein helfen gegen den Pilzbefall in
    dieser Lage nur Spritzbehandlungen mit Fungiziden - egal ob im ökologischen oder
    konventionellen Anbau.

    "Aktuell erinnert vieles an die Situation, die wir schon im Jahr 2016 hatten,
    als ein feuchter Frühsommer einen hohen Pilzdruck verursachte. Die Aufwandmengen
    für Kupfer wurden heraufgesetzt, um Biobetrieben überhaupt eine Möglichkeit zu
    geben, ihre Ernten vor dem Totalausfall zu schützen. Was schon vergessen ist:
    Damals forderten die Anbauverbände nicht weniger, sondern mehr
    Pflanzenschutzmittel auch im Ökolandbau", erinnert IVA-Hauptgeschäftsführer
    Frank Gemmer: "Aufgrund der sehr strengen Zulassungsregeln in Deutschland haben
    wir nicht zu viele, sondern zu wenig unterschiedliche Pflanzenschutzmittel - in
    diesem Punkt geht die Kampagne komplett an der landwirtschaftlichen Praxis
    vorbei."

    Weltweit vernichten Schädlinge, Pflanzenkrankheiten oder Unkräuter rund ein
    Drittel der möglichen Ernteerträge. Diese Verluste lassen sich nur durch
    effektiven Pflanzenschutz wirksam eingrenzen. Deutschland müsste ohne
    entsprechende Instrumente zum Beispiel bei der Weizenernte jährliche Verluste
    verkraften, die dem Bedarf von 180 Millionen Menschen entsprechen. Dank moderner
    Betriebsmittel kann die produktive Landwirtschaft auf der vorhandenen
    Ackerfläche hohe Erträge erzielen. Sie benötigt beispielsweise für den Anbau
    derselben Menge Weizen nur halb so viel Fläche wie der Ökolandbau. Diese
    effiziente Flächennutzung tut auch dem Klima gut, weil die Umwidmung von
    Naturflächen in Ackerland weltweit für 20 Prozent der Treibhausgase
    verantwortlich ist und damit als der wichtigste Emissionstreiber überhaupt gilt.

    Ein weiterer Vorteil der hohen Produktivität sind erschwingliche
    Nahrungsmittelpreise. Während ein deutscher Landwirt vor 70 Jahren im
    Durchschnitt zehn Personen ernährte, sind es heute rund 150. Parallel dazu sank
    der Anteil am verfügbaren Einkommen, den ein Haushalt für Nahrungsmittel
    ausgeben muss, von knapp der Hälfte auf weniger als 15 Prozent.

    Moderne Pflanzenschutzmittel helfen aber auch dabei, Lebensmittel vor
    gefährlichen Kontaminationen zu schützen. Ohne wirksame Fungizide
    (Pilzbekämpfungsmittel) kann Weizen vom lebensgefährlichen Mutterkorn-Pilz
    befallenen werden. Herbizide (Unkrautbekämpfungsmittel) verhindern, dass
    Giftpflanzen wie das Jakobskreuzkraut gedeihen.

    Pflanzenschutzmittel werden im Rahmen des Zulassungsverfahrens so umfassend
    untersucht wie keine andere chemische Substanz - einschließlich Produkte, mit
    denen der Verbraucher unmittelbar in Kontakt kommt, wie beispielsweise
    Kosmetika. Die EU und Deutschland stellen die weltweit strengsten Anforderungen
    an die Genehmigung neuer Wirkstoffe und anschließend die Zulassung neuer
    Produkte, die häufig mehrere Wirkstoffe enthalten.

    Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der
    agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 53
    Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Biostimulanzien
    und Schädlingsbekämpfung. Die vom IVA vertretene Branche steht für innovative
    Produkte für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft.

    Pressekontakt:

    Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
    Martin May
    Tel. +49 69 2556-1249 oder +49 151 54417692
    Fax +49 69 2556-1298
    E-Mail: mailto:may.iva@vci.de
    https://www.iva.de
    https://twitter.com/IVA_Presse
    https://www.linkedin.com/company/industrieverband-agrar-iva

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/16070/5002373
    OTS: Industrieverband Agrar e.V. (IVA)


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