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     264  0 Kommentare Micronas - Neue MP3-Produkte

    Die am Neuen Markt notierte Micronas Semiconductor will nicht länger bei der Secure Digital Music Initiative (SDMI) mitarbeiten. Die Initiative habe in den zwei Jahren ihres Bestehens nichts bewirkt, ja sie behindere durch ihre diffuse Politik die Entwicklung des MP3-Player Marktes. Der aber brauche eine einfache und klare Botschaft, um den Geräten einen massenhaften Absatz zu bescheren, argumentiert der Schweizer Chiphersteller.

    Die SDMI war u.a. angetreten, eine digitale Plattform zu definieren, die die Urheberrechte von Musikunternehmen und anderen Content-Providern sichert. Marktbeobachter sehen die Bemühungen der SDMI mit Skepsis. Zu viele unterschiedliche Auffassungen und Interessen säßen an einem Tisch. Das Gremium sei von einer kontraproduktiven Aura von Geheimniskrämerei umgeben. Eine solche Einrichtung müsse mehr sein als Informationsdrehscheibe und „Geklüngel“ hinter verschlossenen Türen. Vermisst werden konstruktive, nach vorne gerichtete Aktivitäten.

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    Der Missmut zahlreicher Anbieter macht sich an den vorgeschlagenen umständlichen Sicherungsmechanismen fest, die dem Grundinteresse der Nutzer von MP3-Playern zuwider liefen, MP3-Files unkompliziert und kostenlos aus dem Netz herunter zu laden. Wenn so etwas von den Konsumenten nicht angenommen werde, können auch die Content-Anbieter nichts verdienen.

    Die Entwicklung sei stecken geblieben, so dass die Kompatibilität der verschiedenen Player nicht sichergestellt ist, sagen Kritiker. Und so wollen verschiedene Anbieter nicht länger warten, bis die SDMI ihre Hausaufgaben gemacht hat. Das Mitglied bringt nun eine Familie von Audiogeräten heraus, die nicht kompatibel zum bisherigen Standardisierungsvorschlag der SDMI sind.

    Mittlerweile gehen die Meinungen über die weitere Entwicklung des MP3-Player Marktes weit auseinander. Forward Concepts hat für 2000 eine Gesamtzahl von weltweit 4 Millionen Geräten prognostiziert nach 1,75 Millionen in 1999. Dabei sind die MP3-Module nicht eingerechnet, die in Handys oder in anderen Consumergeräten eingebaut werden. Und hier zeichnet sich ein ungleich größerer Markt ab. So wird z.B. die Stückzahl der im letzten Jahr verkauften Handys auf 400 Millionen Stück taxiert.

    In diesem derzeit relativ kleinen Markt drängeln sich ungefähr 50 Anbieter. Da kann die Entwicklung für den einen oder anderen enttäuschend ausfallen. Micronas hat tatsächlich einige Design-ins verloren – und zwar hauptsächlich gegen , dessen Maverick-Prozessor nun in den Geräten von Diamond Multimedia, Creative Labs und Compaq steckt. Auch im neuen Pocket Concert Spieler von Intel ist der Chip zu finden 147092. Viele japanische Hersteller setzen auf digitale Signalprozessoren von Texas Instruments.

    Micronas selbst zählt sich nicht den abgehängten Markttelnehmern und weist darauf hin, im vergangenen Jahr fast 4 Millionen MP3-Chips vor allem an asiatische Hersteller geliefert zu haben. Das Schweizer Unternehmen sieht allerdings die weitaus größeren Marktchancen nicht in den MP3-Playern selbst, sondern darin, MP3 etwa in Handys und Unterhaltungselektronik einzubauen. Und so beginnt Micronas demnächst mit der Auslieferung einer Reihe neuer MP3-Chips, die über ein USB-Interface verfügen. Zum Download aus dem Internet wird das heimische HiFi-Center mit dem PC verbunden, der die MP3-Files empfängt und dekomprimiert. Eine andere Entwicklung wird es erlauben, MP3-Formate aus einer beliebigen Musikquelle zu generieren, die kompromierten Files auf Flash-Karten zu speichern, um sie anschließend über denselben Chip wieder abzuspielen.

    Auf der zurzeit stattfindenden Consumer Electronics Show in Las Vegas zeichnet sich ein weiterer Trend ab: CD-Abspielgeräte mit eingebautem MP3-Decoder erlauben die Wiedergabe von selbstgebrannten CDs zum Beispiel im Auto oder auf der heimischen Stereoanlage.

    Micronas ist zur Stunde der einzige bedeutende Hersteller von MP3-Chips, der den Schnitt zur SDMI vollzogen hat. Vielleicht kommt jetzt Bewegung in die einstweilen ungelöste Frage, wie die Copyright-Interessen der Content-Anbieter gewahrt werden können.

    Die Micronas-Aktie wird aktuell bei 400€ gehandelt – ein kleines Plus von 9€ gegenüber dem Vortag. Denkbar, dass das Papier in dieser Region eine Stabilisierung versucht – die Zone wird zum dritten Mal innerhalb der letzten sechs Wochen getestet. Der seit September ausgebildete Abwärtstrend ist allerdings intakt. Er würde erst bei aktuell 440€ überwunden.


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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Micronas - Neue MP3-Produkte Die am Neuen Markt notierte Micronas Semiconductor will nicht länger bei der Secure Digital Music Initiative (SDMI) mitarbeiten. Die Initiative habe in den zwei Jahren ihres Bestehens nichts bewirkt, ja sie behindere durch ihre diffuse Politik die …

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