EUR/USD: Der Markt preist 5 Zinsanhebungen ein
Die US-Notenbank hat durchblicken lassen, zukünftig schneller als vom Markt erwartet auf die Bremse zu treten. Das schickte den EUR/USD auf ein neues Tief. ...
Gestern früh war in der Wochenausgabe des „Börse-Intern Premium“ bereits zu lesen, dass es jetzt erst einmal abzuwarten gilt, wie die Anleger die Informationen verdauen, welche sie vorgestern von Seiten der US-Notenbank (Fed) und aus der Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell erhalten haben.
Einerseits wurden die Markterwartungen getroffen, da die Anleihekäufe im März auslaufen und eine erste Zinsanhebung vorbereitet wurde, auch wenn es dazu noch keine klare Entscheidung gab. Das kann man bullish werten, weil eine stärkere Drosselung, als die im Dezember bereits angekündigte, ausblieb. Andererseits hat Powell aber durchblicken lassen, dass man zukünftig beim Tempo durchaus aufs Gaspedal drücken möchte. Und das kann man bearish werten.
Starke Wirtschaft, niedrige Arbeitslosigkeit, hohe Inflation
Schauen wir auf die Details: Im FOMC-Statement wurde zunächst die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung beschrieben. Hier ist erneut von Verbesserungen der Indikatoren für Wirtschaftstätigkeit und Beschäftigung die Rede. Wiederholt war zu lesen, die Arbeitslosenquote sei „erheblich zurückgegangen“. Und: „Angebots- und Nachfrageungleichgewichte im Zusammenhang mit der Pandemie und der Wiedereröffnung der Wirtschaft haben weiterhin zu einem erhöhten Inflationsniveau beigetragen.“ Es wird auch weiterhin erwartet, „dass Fortschritte bei Impfungen und eine Lockerung der Versorgungsengpässe zu anhaltenden Zuwächsen bei Wirtschaftstätigkeit und Beschäftigung sowie zu einem Rückgang der Inflation beitragen werden.“
Soweit ist das nur die Feststellung dessen, was man auch selbst beobachten konnte und worüber ich hier im Newsletter Börse-Intern auch ausführlich berichtet habe. Allerdings begründet die Fed damit den weiteren Teil des Statements, in dem sich wichtige Änderungen fanden.
Fed bereitet erste Zinsanhebung im März vor
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So wird nun angekündigt, den Leitzins zwar zunächst unverändert zu belassen, aber betont, dass es bei einer Inflation von deutlich über 2 % und einem starken Arbeitsmarkt „bald angebracht sein wird, das Zielband für den Federal Funds Rate anzuheben“. Und damit wurde recht deutlich eine erste Leitzinsanhebung auf der kommenden Sitzung im März vorbereitet. Denn im Statement der vorherigen Sitzung hieß es noch, es sei angemessen, den „Zielbereich beizubehalten“. Zudem beschloss der Ausschuss, „das monatliche Tempo seiner Nettokäufe von Vermögenswerten weiter zu reduzieren und sie Anfang März zu beenden“.