EUR/USD: Der Markt preist 5 Zinsanhebungen ein - Seite 2
Die Fed bleibt somit bei der Reihenfolge, die sie dem Markt zuvor schrittweise kommuniziert und auf die sich der Markt somit vorbereitet hatte: erst das Ende der Anleihekäufe Anfang März, dann eine erste Leitzinsanhebung im März. Genau dies war an den Aktienmärkten daher auch bereits eingepreist. Die Markterwartungen wurden also getroffen.
Nach der ersten Zinsanhebung folgt die Reduzierung der Bilanzsumme
Ebenso hatte die Notenbank den Markt bereits darauf vorbereitet, dass die Verringerung der Bilanzsumme nach dem Start der Zinserhöhungen beginnen soll. Und dies hat Jerome Powell auf der vorgestrigen Pressekonferenz auch noch einmal bestätigt. Dazu gab er nun recht klare Hinweise, wann damit begonnen werden könnte. Man werde über die Bilanzsumme erneut im März diskutieren und auch beim darauffolgenden Meeting, so Powell. Dies deutet an, dass im März noch keine Entscheidung über die Reduzierung der Bilanzsumme getroffen wird, womöglich aber ein konkreter Plan nach der darauffolgenden Sitzung am 4. Mai veröffentlicht wird. Denn laut Powell werde die Reduzierung der Bilanzsumme vorhersehbar verlaufen und könne möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr beginnen.
Fed macht Tempo
Dass sich die Währungshüter dabei nicht allzu lange Zeit lassen wollen, zeigen weitere Aussagen des Fed-Chefs:
- Die Wirtschaft brauche nicht länger eine starke geldpolitische Unterstützung.
- Preiserhöhungen haben sich ausgeweitet.
- Die Löhne steigen so schnell wie seit Jahren nicht mehr.
- Der Chip-Mangel wird über 2023 hinaus anhalten.
- Powell würde nicht sagen, dass die Lieferketten-Probleme zum Jahresende gelöst sind.
- Die Inflationsrisiken seien seiner Meinung nach aufwärts gerichtet.
- Der Arbeitsmarkt gebe der Notenbank ziemlich viel Spielraum bei der Zinsanhebung.
- Die Notenbankbilanz sei substanziell größer als sie sein müsste.
- Die Notenbank werde sich früher und vielleicht schneller bewegen als bei der letzten geldpolitischen Normalisierung.
- Eine lange wirtschaftliche Expansion sei nur mit Preisstabilität möglich.
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Dies alles sind Aussagen, die auf eine zügige(re) geldpolitische Straffung hindeuten. Und solche Aussagen trifft ein Fed-Chef nicht ohne Grund, sondern als klares Signal an die Märkte. Und diese Signale kamen auch an. Sie führten dazu, dass der Markt nun sogar schon 5 Zinsanhebungen im laufenden Jahr für wahrscheinlich erachtet. Zumal Powell Leitzinserhöhungen bei jedem Meeting nicht ausschloss. Und es stehen in diesem Jahr noch 7 solcher FOMC-Meetings an.