Aktien Frankfurt Eröffnung
DAX hält erneut wichtige Unterstützung – Angst vor einer Energiekrise wächst
Im Moment haben wir es mit politischen Börsen zu tun. Zwar attestiert man solchen politischen Börsen kurze Beine und in der Vergangenheit hat auch noch kein Krieg tatsächlich einen Bärenmarkt ausgelöst.
Die mit jedem Tag ohne Signale einer Deeskalation steigende Kriegsgefahr in der Ukraine trifft den Markt allerdings an einem wunden Punkt. Die Energiekrise in Europa könnte sich durch einen Krieg in der Region noch weiter verschärfen, da Russland ein Mitglied der OPEC+ ist. Das Land könnte bei wirtschaftlichen Sanktionen geneigt sein, weniger Erdöl auszuliefern. Ein Sprung auf 120-130 Dollar pro Barrel Erdöl wäre in einem solchen Szenario nicht auszuschließen.
Außerdem gilt die Ukraine als Kornkammer Europas. Lieferengpässe könnten die bereits hohe Inflation bei Nahrungsmitteln und Energie weiter anheizen. Entspannungssignale sind daher von Seiten der Zentralbanken kaum zu erwarten. Sie stehen unter Druck, die Inflation bekämpfen zu müssen, die sie aktuell bestenfalls mittelbar beeinflussen können. Nach den Aussagen von James Bullard von der Fed St. Louis rechnet der Markt nun zu fast 60 Prozent damit, dass die Notenbank in gut einem Monat einen großen Zinsschritt von 50 Basispunkten durchführen wird.
Für den Deutschen Aktienindex geht es in diesen Tagen um viel. Der Index ist nach den Nachrichten vom Wochenende über einen möglichen Einmarsch Russlands in die Ukraine auf die entscheidende Schwelle von 14.900 Punkten gefallen. Wochenschlusskurse darunter unterbrechen den seit Dezember 2020 intakten Aufwärtstrend und aktivieren eine Trendwendeformation, die Notierungen von 14.000 Punkten oder tiefer mit sich bringen könnten. Der ideale Korrekturbereich läge dann bei 13.300 Punkten. Sollte die Unterstützung bei 14.900 Punkten hingegen erneut gehalten und verteidigt werden, ist der Aufwärtstrend seit Dezember weiter als intakt einzustufen. Weitere Anstiege an das Allzeithoch wären in diesem Szenario denkbar.
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