Erst Tesla, jetzt Apple
Nio: Darum wird der E-Autobauer jetzt zum Apple-Rivalen
Nio plant laut Marktgerüchten schon länger ein eigenes Smartphone. Jetzt wurden die Gerüchte bestätigt. Als größten Konkurrenten sieht der CEO Apple. Zündet die angeschlagene Nio-Aktie endlich den Turbo?
Der in den USA börsennotierte chinesische Elektrofahrzeughersteller Nio befindet sich in der Forschungsphase zur Herstellung von Telefonen, berichtet CneVpost am Donnerstag unter Berufung auf ein Interview des Firmengründers und CEO William Li in einer lokalen Talkshow.
Durch die Verbindung von Mensch und Maschine hoffe Nio, ein ganzheitliches System für das tägliche Leben der Verbraucher anbieten zu können. Kunden sollen die Mobiltelefone mit den Nio-Elektrofahrzeugen koppeln können - eine Art umgekehrte Strategie zu dem Ansatz, den Apple derzeit verfolgt.
Nio sieht dabei Apple, nicht wie man vielleicht meinen könnte Xiaomi, als seinen größten potenziellen Rivalen. Li erläuterte:
"Wenn 2025 ein Apple-Modell auf den Markt kommt und 60 Prozent oder mehr der Nio-Fahrer Apple-Telefone verwenden, wird es gefährlich für Nio. Wenn wir heute nichts unternehmen, um uns vorzubereiten, wird es zu diesem Zeitpunkt keinen Spaß mehr machen."
Li gab außerdem zu, dass die genannten Maßnahmen Teil der Strategie von Nio seien, um mögliche "Schockwellen" durch das iCar abzufedern.
Bislang hat Apple etwa fünfzehn Jahre Entwicklungszeit für sein Elektroauto hinter sich. In der Zwischenzeit ist Nio nicht untätig und bringt weiterhin neue Modelle heraus, expandiert in neue Märkte und erforscht neue Technologien wie Telefone.
Die Nio-Aktie musste in diesem Jahr hart einstecken. Über ein Drittel hat das Papier bislang verloren. Wall Street-Analysten sehen die Aktie aber weiterhin als Favorit. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 41,49 US-Dollar, in etwa eine Verdopplung zum aktuellen Kurs.
Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion