Analysten sind vorsichtig
Varta: Umsatzziele zu "ambitioniert" - DZ-Bank setzt das Kursziel runter
Der Batteriehersteller kämpft mit steigenden Kosten und Verzögerungen. Ende des Jahres hofft das Management auf die Wende. Doch Anleger bleiben erstmal vorsichtig. Die Aktie hat im August zehn Prozent verloren.
Nach der Veröffentlichung der enttäuschenden Halbjahreszahlen Mitte August hat die DZ-Bank ihre Kurserwartungen für die Varta-Aktie heruntergeschraubt. Analyst Michael Punzet senkt den Fair Value in einem neuen Report von 71 Euro auf 69 Euro, und damit knapp unter den aktuellen Kurs.
Anleger warten somit weiter auf einen Befreiungsschlag bei den Papieren des Batterie-Spezialisten. Seit Jahresanfang hat die Aktie rund 40 Prozent an Wert verloren und damit den MDax-Benchmark deutlich underperfomt (minus 29 Prozent).
Nach einem schwachen Ergebnis im zweiten Quartal rechnet der Konzern für 2022 nur noch mit einem Umsatz von 880 bis 920 Millionen Euro, statt bisher 950 Millionen bis eine Milliarde Euro. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) dürften es 200 bis 225 Millionen Euro werden.
Als Gründe für die anhaltende Kursflaute nennt Varta die trüben Konjunkturaussichten und hohen Rohstoff-, Energie- und Transportkosten. Hinzu kommen Abschreibungen für neue Produktionskapazitäten. Im ersten Halbjahr ging das operative Ergebnis - wie bereits seit Ende Juli bekannt - um 39 Prozent auf 69 Millionen Euro zurück. Der Umsatz fiel um fünf Prozent auf 377 Millionen Euro. Unter dem Strich brach der Gewinn um 94 Prozent auf 2,8 Millionen Euro ein.
"Die erneut schwächer als erwartete Geschäftsentwicklung auf Quartalsebene sowie die Prognosereduzierung dürfte den Aktienkurs kurz- und mittelfristig belasten", schreibt DZ-Bank-Analyst Punzet. "Zudem erscheint uns die Umsatzprojektion zunehmend ambitioniert." Er senkt das Kursziel von 71 Euro auf 69 Euro. "Mit Blick auf die ab Ende 2024 erwarteten Umsatzbeiträge aus dem Geschäft mit der 4Drive bzw. großformatigen Zellen bestätigen wir unsere Halten-Votum."
Die Analysten von Warburg Research hatten bereits Mitte August ihr Kursziel auf 62,50 Euro gesenkt und raten immer noch zum Verkauf. Die Berenberg Bank ist mit einem Kursziel von 75 Euro etwas optimistischer, kann sich aber dennoch nicht zu einem "Kaufen"-Votum durchringen, und empfiehlt das Papier zu halten.
Eine absolute Ausnahme unter den Analysten, die Varta covern, sind die Experten von Goldman Sachs. Nach den Halbjahreszahlen hatte die Bank ihr Anlageurteil auf "Kaufen" belassen und sieht das Kursziel bei 102 Euro.
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Die Varta Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,91 % und einem Kurs von 70,88EUR auf Tradegate (29. August 2022, 15:24 Uhr) gehandelt.
Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion mit dpa-AfX