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     3335  0 Kommentare Das Jahrzehnt der Rohstoffe (Teil 4)

    Gold und Silber lieb ich sehr, …

    Im vorletzten Teil unserer Serie werden wir heute die besonderen Umstände am Gold- und Silbermarkt aufzeigen, die sich durch die frühere monetäre Funktion und die Preismanipulation über fast 2 Jahrzehnte ergeben.

    Was ist Gold? Gold ist nichts anderes als Geld! Im Unterschied zum Dollar oder Euro ist Gold jedoch nicht beliebig vermehrbar - und es ist unabhängig von einem Schuldner.

    Seit dem enormen Anstieg des Gold- und Silberpreises in den 70er Jahren ist es relativ ruhig um die beiden Metalle geworden. Der Anlass für die damalige Hausse war, dass US-Präsident Richard Nixon die Eintauschbarkeit von Dollars in Gold am 15. August 1971 stoppte. Die endgültige Demonetisierung des Goldes hatte begonnen.

    Die aufgestaute Inflation, die durch den Vietnamkrieg entstand, ließ daraufhin die Inflation explodieren. Der Dollar setzte zum Sinkflug an. Heute, über 20 Jahre nach dem Ende der letzten Hausse bei Gold und Silber, haben wir eine ähnliche Konstellation.

    Nach zwei Jahrzehnten der Disinflation stehen wir am Beginn eines Inflationsjahrzehntes (siehe „Das Jahrzehnt der Rohstoffe (Teil 2) - Das Jahrzehnt der Inflation“) und damit vor einem weiteren Anstieg der Rohstoffpreise bzw. dem Indikator für Inflation: Gold.

    Viele Anleger fragen sich, warum Gold denn nicht schon längst viel stärker gestiegen ist? Aus fundamentaler Sicht gibt es keine Begründung für einen niedrigen Goldpreis. Allerdings führte die so genannte Goldleihe bzw. der Gold Carry Trade in den letzten Jahrzehnten zu einem Überangebot am Markt, das fundamental nicht gerechtfertigt war.

    Die Goldleihe

    Bei der Goldleihe wird Gold, das in den Zentralbanken ungenutzt liegt, an Minen verliehen. Eine Bullionbank fungiert dabei als Mittelsmann. Die Minen verkaufen das Gold am Markt und verwenden den Erlös um Investitionen zu tätigen.

    Diese Investitionen ermöglichen den Minen Gold zu fördern. Damit begleichen sie dann später ihre Goldschuld bei der Zentralbank. Die vermittelnden Banken erhalten dafür Provisionen, die Zentralbanken einen Leihzins und die Minen eine Finanzierung.

    Die Verbindlichkeit lautet auf Gold und nicht auf eine Währung. Daher ist sie gegenüber einem fallenden Goldpreis abgesichert. Anderseits profitiert die Mine nicht von einem steigenden Goldkurs.

    Der Gold Carry Trade

    Es gibt verschiedene Varianten der Goldleihe. Eine riskante Form ist der Gold Carry Trade. Hierbei sichern sich die Banken nicht bei den Minen ab, sondern verkaufen das Gold am Markt und investieren den Erlös meist in Anleihen. Die Banken verdienen somit an der Zinsdifferenz. Sie sind nun jedoch auch vom Goldpreis abhängig: Ein steigender Goldpreis erzeugt Verluste, ein fallender Gewinne. In den Zeiten eines sinkenden Goldpreises war dieses Geschäft eine höchst profitable Angelegenheit für die Investmentbanken.
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    Heiko Aschoff
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    Dreißig Jahre Börsenbegeisterung und professionelle Tätigkeiten im Investmentbereich zeichnen den Diplom-Kaufmann Heiko Aschoff aus. Das spannende Geschehen fordert ihn als Investor und leidenschaftlicher Aktionär täglich auf ein Neues heraus.
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    Verfasst von Heiko Aschoff
    Das Jahrzehnt der Rohstoffe (Teil 4) Gold und Silber lieb ich sehr, … Im vorletzten Teil unserer Serie werden wir heute die besonderen Umstände am Gold- und Silbermarkt aufzeigen, die sich durch die frühere monetäre Funktion und die Preismanipulation über fast 2 Jahrzehnte …

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