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     157  0 Kommentare Hoffnungsträger Wasserstoff (FOTO) - Seite 2


    schwere Frachten über weite Strecken transportiere, dann geht das schlecht mit
    einer Batterie, die ständig geladen werden muss. Ich brauche also einen Stoff,
    der energiereich ist und sich gut verbrennen lässt. Und im Falle von Wasserstoff
    entsteht bei der Verbrennung nur Wasser. Aber auch für den Bahnverkehr oder die
    Schifffahrt kann Wasserstoff sinnvoll genutzt werden. Im Industriesektor ist
    wiederum die Produktion von Stahl interessant. Thyssenkrupp beispielsweise
    stellt seine Stahlproduktion sukzessive auf Wasserstoff um. Auch für die Glas,
    Papier oder Lebensmittelproduktion kann Wasserstoff in Zukunft eine nachhaltige
    Alternative sein. Die gute Nachricht: Viele deutsche Unternehmen sind führend in
    der Entwicklung solcher Technologien und haben auch schon Produkte am Markt. Die
    schlechte Nachricht: Erst diesen August hat der amerikanische Kongress mit dem
    Inflation Reduction Act eine weitreichende Regelung verabschiedet, grünen
    Wasserstoff und erneuerbare Energien zu fördern. Europa muss nun aufpassen,
    nicht nur zum Importland zu werden und wie bei der Digitalisierung erneut den
    Anschluss zu verlieren.

    Welche Hürde auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die höchste?

    // Katherina Reiche: Es gibt bislang keine funktionierende weltweit organisierte
    Wasserstoffwirtschaft. Wir sehen zwar erste große Projekte, aber es gibt noch
    einige offene Fragen: Wie transportieren wir per Schiff Wasserstoff über die
    Meere? Oder wie produzieren wir Wasserstoff lokal? Denn Wasserstoff lässt sich
    zum Beispiel auch nutzen, um Kraftwerke zu betreiben. Aufgabe der Politik muss
    es jetzt sein, eine Vielzahl flexiblerer Regulierungen einzuführen, um
    erfolgreich den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu managen.

    Könnten wir überhaupt so viel Wasserstoff produzieren, um mittelfristig auf
    fossile Energieträger zu verzichten?

    // Katherina Reiche: Nein, das kann man nicht. Deutschland importierte in den
    letzten Jahrzehnten 70 Prozent seiner Primärenergie. Für Wasserstoff wird der
    Importbedarf im Jahr 2050 bei bis zu 80 Prozent liegen, bei
    Wasserstoff-Derivaten sogar auf über 80 Prozent ansteigen. Im Nationalen
    Wasserstoffrat haben wir errechnet, dass zwischen 600 und 800 Terawattstunden im
    Jahr 2050 an Wasserstoff benötigt werden. Zum Vergleich: Zurzeit produziert
    Deutschland bis zu 60 Terawattstunden Wasserstoff. Unser Potenzial an
    erneuerbaren Energien ist durch natürliche Flächenressourcen, Technologie und
    auch geografische Begebenheiten klar begrenzt. Wir werden also importieren
    müssen.

    Wie sieht es international aus: Kann Deutschland im weltweiten Wettrennen um
    Wasserstoff mithalten?
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    Hoffnungsträger Wasserstoff (FOTO) - Seite 2 Wasserstoff wird aktuell sehr gehypt. Politik und Wirtschaft sehen darin eine vielversprechende Energiequelle der Zukunft. Im Interview erklärt Katherina Reiche, Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrats, warum diese Technologie "die …

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