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     157  0 Kommentare Hoffnungsträger Wasserstoff (FOTO) - Seite 3



    // Katherina Reiche: Durchaus. Einige technologische Lösungen kommen aus
    Deutschland, und viele erfolgreiche deutsche Unternehmen bauen hocheffiziente
    Elektrolyse-Anlagen. Auch die Automobilindustrie weiß, wie man eine gute
    Brennstoffzelle baut. Wir sollten also in zwei Richtungen denken: Zum einen als
    Industrienation unsere Güter exportieren und zum anderen die Möglichkeiten
    ausschöpfen, die wir haben. Es gibt zum Beispiel Phasen, in denen im Norden
    Deutschlands mehr Windenergie produziert als verbraucht wird. Momentan werden
    jährlich Milliarden dafür ausgegeben, diese Windkraftanlagen in einem solchen
    Fall abzuregeln - das nennt sich Redispatch . Da wäre es eine schlaue Idee,
    daraus per Elektrolyse Wasserstoff zu produzieren und den Strom speicherfähig zu
    machen. Deutschland könnte dabei die vorhandene Infrastruktur nutzen. Denn
    550.000 Kilometer Gasnetz sind ein riesiger Speicher, in dem tausendmal mehr
    Energie gespeichert werden kann als im Stromnetz. Langfristig müssen wir also
    mit einer Mischstrategie fahren, die sich aus dem Export von Technologien ins
    Ausland, einheimischer Produktion und dem Import von Wasserstoff zusammensetzt.

    Wie steht der Nationale Wasserstoffrat zum Einsatz von Wasserstoff in
    Fahrzeugen?

    // Katherina Reiche: Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle auf dem Weg zur
    Klimaneutralität - auch in der Mobilität. Wir werden im Verkehr langfristig
    unterschiedliche Antriebsformen und Energieträger haben - E-Mobilität,
    Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technik sowie synthetische Kraftstoffe. Die
    europäische Gesetzgebung hat den Automobilkonzernen sehr harte
    Emissionsminderungsziele ins Stammbuch geschrieben. Um diese zu erfüllen, ist
    die effektivste Antwort aktuell die Batterie. Die Technik ist verfügbar und
    bietet aus Unternehmenssicht eine effiziente Form, CO2 einzusparen und dabei
    trotzdem Modelle auf den Markt zu bekommen. Anders ist es im
    Langstreckenverkehr. Hier ist Wasserstoff die effizientere Lösung. Denken Sie
    zum Beispiel an Fahrzeuge zur Müllentsorgung. Müssten diese mit Batterien
    betrieben werden, hieße das, die Hälfte des Platzes für Müll mit Batterien zu
    belegen. Die Faun-Gruppe im Sauerland zum Beispiel baut heute schon
    Müllentsorgungsfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb.

    Ist der Nationale Wasserstoffrat im Gespräch mit den Automobilherstellern, um
    diese Technologie auch für die breite Masse zugänglich zu machen?

    // Katherina Reiche: Natürlich. Der Nationale Wasserstoffrat hat sich
    beispielsweise in einer Stellungnahme erfolgreich dafür ausgesprochen, die Quote
    für nachhaltige Treibstoffe zugunsten von Wasserstoff deutlich zu erhöhen. Das
    heißt, wer batterie- oder wasserstoffbetriebene Fahrzeuge fährt, bekommt dafür
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    Hoffnungsträger Wasserstoff (FOTO) - Seite 3 Wasserstoff wird aktuell sehr gehypt. Politik und Wirtschaft sehen darin eine vielversprechende Energiequelle der Zukunft. Im Interview erklärt Katherina Reiche, Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrats, warum diese Technologie "die …

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