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    Luxus-Boom  4017  0 Kommentare LVMH, Estée Lauder, Ferrari: Diese High-End-Marken trotzten der Krise

    Sie können sich keinen Ferrari leisten? Dann bleibt die Möglichkeit, ein Stückchen von dem Sportwagen in Form von Aktien zu erwerben. Denn: Luxushäuser machten zuletzt hervorragende Geschäfte.

    353 Milliarden Euro – während viele Unternehmen und Konsumgüterhersteller unter den zunehmenden Krisen unserer Zeit ächzen, dürfte in der Luxusgüterindustrie nach Angaben des Datenportals Statista (veröffentlicht im November 2022) ein absoluter Rekordumsatz im vergangenen Jahr erzielt worden sein. Seit 1996, so weit reichen die Zahlen zurück, kletterte der Umsatz demnach mehr oder weniger kontinuierlich nach oben, der größte Einbruch wurde im Coronajahr 2020 verzeichnet.

    Auch das manager magazin widmete sich jüngst einer Betrachtung dieser Boom-Branche und beruft sich in einem Onlineartikel auf den Luxusmarkenexperten Fernando Fastoso, der den Stiftungslehrstuhl für Markenmanagement für Luxus- und High-Class-Marken an der Universität Pforzheim innehat.

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    Der Fachmann sieht laut manager magazin drei Gründe dafür, dass Luxusmarken dem gegenwärtigen Krisenumfeld trotzen können: Die Marken seien global aufgestellt, die oberen Einkommensgruppen seien weiterhin zahlungskräftig und die Zielgruppen seien demnach deutlich erweitert worden oder anders ausgedrückt: Luxusgüter sind für immer breitere soziale Schichten erstrebenswert. Ein Beispiel könnte sein: Wenn es nicht für das teure Chanel-Kostüm mit der passenden Handtasche des Labels reicht, leistet man sich für das Luxusfeeling eben zum Beispiel ein Parfum aus dem Haus, was es zu vergleichsweise erschwinglicheren Preisen zu erstehen gibt. Den Konzern freut es so oder so – jeder Kauf zahlt auf die Marke ein und lässt die Kassen klingeln.

    Und auch die weiteren Aussichten für die High-End-Marken sind rosig: "Auch mittelfristig ist von einem kräftigen Wachstum auszugehen. Je nach Entwicklung der Weltwirtschaft wird der Markt für persönliche Luxusgüter bis 2030 einen jährlichen Anstieg von drei bis acht Prozent verzeichnen können und dann auf ein Gesamtvolumen von 540 bis 580 Milliarden Euro kommen. Gemessen an 2022 wäre dies ein Plus von 60 Prozent", schreibt das Beratungsunternehmen Bain & Company in einer Mitteilung zur 21. Ausgabe der Luxury Goods Worldwide Market Study, die das Unternehmen zusammen mit dem italienischen Luxusgüterverband Fondazione Altagamma erarbeitet hat.

    "Die Aussichten des Luxusgeschäfts sind ohne Zweifel ausgesprochen positiv", wird Marie-Therese Marek, Bain-Partnerin und Luxusgüterexpertin, in der Presseinformation zitiert.

    Im Vergleich zur globalen Finanzkrise 2008/2009 erweisen sich die Edelmarken heute als deutlich resilienter. Dank einer größeren Kundenbasis und eines aus vielfältigen Absatzkanälen bestehenden Ökosystems können sie ökonomische Turbulenzen mittlerweile weitaus besser bewältigen.

    Der Bain-Report sieht die zuletzt starke Wachstumsdynamik maßgeblich in der Kauflust der jüngeren Generation begründet – insbesondere die ab 1995 Geborenen seien den teuren Begehrlichkeiten schon sehr früh gegenüber aufgeschlossen. Oft werde das erste Luxusgut in dieser Generation schon im Alter von 15 Jahren gekauft.

    Und noch einen Trend haben die Unternehmensberater identifiziert: Der besonders wohlhabenden Klientel müsse man mittlerweile besondere, individuell zugeschnittene Produkte und Kauferlebnisse anbieten. Aber: "Um die anstehenden weltwirtschaftlichen Herausforderungen bewältigen zu können, reichen exzellente Produkte und ein besonderes Kauferlebnis nicht aus", sagt Bain-Partnerin Marek in der Mitteilung.

    Die Luxusanbieter müssen stärker denn je investieren und neue Prioritäten setzen. Das gilt vor allem für das Thema Nachhaltigkeit sowie den Einsatz innovativer Technologien.

    Auch wenn Luxus somit kein Selbstläufer ist und die Unternehmen etwas dafür tun müssen, um weiterhin auf Wachstumskurs zu bleiben: Die Geschäfte laufen vorerst ausgesprochen gut und auch Anleger konnten zuletzt ein Stück vom Kuchen in Form von Kursgewinnen abhaben.

    Beispiel LVMH (WKN: 853292): 75 Luxusmarken unter einem Dach sorgen für Umsatzwachstum

    Champagner, hochwertige Handtaschen, Uhren, Schmuck und Parfum: Unter dem Dach der Moët Hennessy Louis Vuitton-Gruppe sind 75 Häuser vereint, darunter so bekannte Namen wie zum Beispiel Givenchy, Christian Dior, Dom Perignon oder Tiffany & Co. In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 wurde laut Mitteilung zum dritten Quartal 2022 ein Umsatz in Höhe von 56,5 Milliarden Euro erzielt, dies entspreche einer Steigerung von 28 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2021.

    Die Sparte Mode und Lederwaren verzeichnete im Neunmonats-Zeitraum ein Umsatzwachstum von 31 Prozent (organisch: 24 Prozent) und war somit das stärkste Standbein im Unternehmen. Im Jahr 2021 wurde nach Unternehmensangaben eine Dividende von zehn Euro (Gesamtbruttobetrag) gezahlt, am 5. Dezember 2022 erhielten die Aktionäre eine Zwischendividende in Höhe von fünf Euro. Die Dividendenrendite lag laut wallstreet:online im Jahr 2022 bei 1,191 Prozent, das KGV bei 32,73. Für 2023 wird eine Dividendenrendite von 1,360 Prozent und ein KGV von 29,46 geschätzt. Die Aktie startete mit einem Plus ins neue Jahr, in der Fünf-Jahresbetrachtung waren die Kursgewinne dreistellig.

    Fazit: LVMH, eigenen Angaben zufolge der weltweit führende Luxusgüterkonzern, überzeugt mit einem breit aufgestellten Marken- und Produktspektrum und lieferte erneut starke Ergebnisse. Der Titel könnte auch für Dividendenjäger interessant sein.

    Beispiel Estée Lauder (WKN: 897933): Trotz enttäuschender Zahlen lag der Kurs langfristig im Plus

    Tom Ford Beauty, La Mer, Jo Malone und natürlich die Eigenmarke Estée Lauder: Der 1946 gegründete Konzern hält eine ganze Bandbreite an Cremes, Kosmetik und Düften bereit, die der Schönheit dienen sollen. Blickt man auf die Fünf-Jahresperformance zurück, liegt der Aktienkurs des Beautyriesen dreistellig im Plus. Das vergangene Jahr schlug ein Minus zu Buche, die zurückliegenden Monate hellte sich der Börsenkurs aber wieder auf.

    Bereits im November 2022 veröffentlichte Estée Lauder die Finanzergebnisse für das in den Büchern bereits bilanzierte erste Quartal 2023 (endend am 30. September 2022) – mit enttäuschenden Geschäftszahlen. So lag der Nettoumsatz demnach bei 3,93 Milliarden US-Dollar, was einem Minus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum inklusiver negativer Fremdwährungseffekte entspreche.

    Der Konzern meldete einen Nettogewinn von 489 Millionen US-Dollar, verglichen mit einem Nettoeinkommen von 692 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Als Grund für den Rückgang nennt das Unternehmen die Covid-19-Beschränkungen in China und die Beschränkungen im Reiseeinzelhandel.

    Aber: "Düfte und Haarpflege stiegen jeweils organisch zweistellig, und die Renaissance von Make-up erfüllte weiterhin ihr Versprechen bei der Wiedereröffnung der Märkte. Hautpflege war am stärksten von Covid-19-Beschränkungen betroffen, was die Kategorie im Reiseeinzelhandel erheblich beeinflusste. Insgesamt wuchsen 13 Marken organisch, wobei sich M·A·C bei Make-up, La Mer bei Luxus-Hautpflege, Jo Malone London bei Düften und Aveda bei Haarpflege hervorgetan haben. Erfreulicherweise haben wir in vielen großen Industrie- und Schwellenländern auf der ganzen Welt starke zweistellige Zuwächse erzielt", erklärt Fabrizio Freda, President und Chief Executive Officer, in der Quartalsmeldung.

    Für das Geschäftsjahr 2023 senke man den Ausblick, vor allem, um ein strengeres Bestandsmanagement widerzuspiegeln. "Unser Optimismus in Bezug auf die langfristigen Wachstumschancen für unsere Marken und für Prestige-Schönheit bleibt intakt. Als Ausdruck unserer Zuversicht haben wir heute unsere Quartalsdividende erhöht", so Freda weiter.

    Das auf wallstreet:online ausgewiese KGV im Jahr 2021 lag bei 40,20, die Dividendenrendite bei 0,650 Prozent.

    Fazit: Wer langfristig investieren möchte und noch etwas Dividenden mitnehmen will, könnte sich Estée Lauder trotz gegenwärtiger Durststrecke bei Umsatz und Gewinn näher ansehen.

    Beispiel Ferrari (WKN: A2ACKK): Sportwagenhersteller liefert rasante Ergebnisse

    15,9 Prozent mehr verkaufte Einheiten, 18,7 Prozent mehr Netto-Einnahmen, ein Plus von 17,1 Prozent beim EBITDA – die vom italienischen Edelautobauer Ferrari veröffentlichten Ergebnisse für das dritte Quartal 2022 übertreffen den Vorjahreszeitraum deutlich. "Die sehr soliden Finanzergebnisse, die wir heute vorlegen, sind ein weiterer Beweis für die Stärke unseres Unternehmens", freut sich Benedetto Vigna, Chief Executive Officer von Ferrari, laut Quartalsmitteilung.

    Unsere langfristige Strategie treibt die Rentabilität weiter voran und nutzt unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber einem makroökonomischen Szenario, das neue Herausforderungen auf globaler Ebene mit sich bringt. Im dritten Quartal 2022 wuchsen Umsatz, EBITDA und EBIT zweistellig im Vergleich zum gleichen Zeitraum. All dies veranlasst uns, unsere Prognose für 2022 für alle Kennzahlen nach oben zu korrigieren. Wir verfügen weiterhin über einen hervorragenden Auftragsbestand: Mit Ausnahme einiger weniger Modelle ist unsere gesamte Produktpalette ausverkauft.

    Justin Biber soll übrigens laut einem Onlineartikel auf Stern.de bei Ferrari in Ungnade gefallen sein: Er soll durch eine nachträgliche Lackierung in neonblau und das Anbringen "hässlicher, ausgestellter Kotflügel" sowie den Verkauf des Wagens gegen die die strikten Regeln verstoßen haben, die der Autobauer seinen Kunden auferlege. Demnach sei es verboten, eigenmächtig Modifikationen an einem Ferrari vorzunehmen, den Wagen im ersten Jahr nach dem Erwerb weiterzuverkaufen und man müsse das Unternehmen über Verkaufswünsche informieren, sodass dieses den Wagen selbst zurückkaufen könne – soweit der Stern.

    Ob man nun teure Sportwagen wie von Ferrari selbst als schützenswerte Kunstwerke ansieht, als Wertanlage oder als Ausdruck des persönlichen Lifestyles: Bei den Italienern gehen die Geschäfte sehr gut und die Aktie lieferte in den vergangenen fünf Jahren dreistellige Kursgewinne. Laut wallstreet:online lag das KGV für 2020 bei 57,30, die Dividendenrendite bei 0,600 Prozent.

    Fazit: Die Ein-Jahresbilanz an der Börse enttäuschte etwas, hätte man sich aber schon vor fünf Jahren Ferrari-Aktien ins Depot gelegt, hätte man einen sehr guten Schnitt gemacht. Die große Nachfrage nach verschiedensten Modellen zeigt, dass es weiterhin einen Markt für die Luxuswagen gibt.

    Tipp: Auch wenn Wertentwicklungen in der Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Erträge bieten, zeigen sich in der Rückbetrachtung doch attraktive Kursgewinne. Wie immer sollte man aber auch im Luxussegment nicht alles auf eine Karte setzen, sondern sein Anlagekapital möglichst breit streuen. Smartbroker bietet hierfür eine große Auswahl an Handelsplätzen und macht das Trading besonders kostengünstig. Über gettex taden Sie bereits ab 0 Euro (ab 500 Euro Ordervolumen pro Trade) zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

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    Autorin: KS, Redaktion smartbroker.de





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    Verfasst vonNicolas Ebert
    Luxus-Boom LVMH, Estée Lauder, Ferrari: Diese High-End-Marken trotzten der Krise Sie können sich keinen Ferrari leisten? Dann bleibt die Möglichkeit, ein Stückchen von dem Sportwagen in Form von Aktien zu erwerben. Denn: Luxushäuser machten zuletzt hervorragende Geschäfte.

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