Haben DAX & Co. ihre überkauften Zustände ausreichend abgebaut? - Seite 2
(Quelle: Refinitiv)
61 % der Unternehmen konnten die Gewinnerwartungen der Analysten schlagen (S&P 500: 67 %), beim Umsatz sind es sogar 66 % (S&P 500: 68 %). Der Durchschnitt liegt seit 2012 bei 53 % bzw. 58 %.
(Quelle: Refinitiv)
Dabei lagen die Gewinne um 13,1 % und die Umsätze um 9,5 % über den Schätzungen (S&P 500: +1,6 % bzw. +1,5 %). Hier liegen die Durchschnitte seit 2012 bei +5,7 % bzw. +1,5 %.
(Quelle: Refinitiv)
Für die kommenden Quartale sieht es allerdings nicht mehr ganz so rosig aus. Im Gegenteil:
Auch europäischen Unternehmen drohen Gewinnrückgänge
Während die Analysten für das laufende Auftaktquartal 2023 noch auf ein Gewinnplus von 5,2 % hoffen (S&P 500: -3,9 %), dürften danach auch die STOXX 600-Unternehmen mit Rückgängen zu kämpfen haben. Konkret sollen die Gewinne im 2. Quartal um 4,5 % und im 3. um 6,1 % sinken (S&P 500: -3,0 % bzw. +3,6 %), bevor es danach wieder bergauf geht.
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(Quelle: Refinitiv)
Insofern lassen sich zwar die aktuellen Kursgewinne mit der Gewinnentwicklung im vergangenen und den Gewinnerwartungen für das laufende Quartal begründen, ob sich aber aus den Aussichten auch weiteres Kurspotential ableiten lässt, ist schwer zu sagen. Es kommt wohl darauf an, ob die Analysten (und Anleger) ihre Gewinnschätzungen zukünftig nach oben oder unten anpassen.
Euro-Aktien nach wie vor günstig zu haben
Schaut man auf die Bewertung, dann hätten die Kurse hierzulande durchaus noch Platz nach oben. Denn mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 13, über das ich anhand folgender Grafik am 23. Februar berichtet hatte, ist der STOXX 600 immer noch günstig. Der langfristige Durchschnitt liegt bei 14,6.
(Quelle: Berenberg Bank)
Fazit
Die starken Kursgewinne, die es am europäischen Aktienmarkt seit Mitte Oktober gab, werden durch ein starkes Gewinnwachstum untermauert. Und eine fundamental günstige Bewertung, gemessen am KGV, bietet weiteres Kurspotential.
Dazu passt, dass die charttechnisch überkaufte Marktlage durch die Seitwärtskonsolidierungen, die im DAX, Euro STOXX 50 und auch STOXX 600 den gesamten Februar anhielten, etwas abgebaut wurde. Damit können die Bullen genügend Kraft gesammelt haben, um die Aufwärtsbewegung in Kürze fortzusetzen.
Doch übergeordnet betrachtet hat die einmonatige Seitwärtsbewegung nicht ausgereicht, um den überkauften Zustand der Aktienindizes vollständig abzubauen. Und daher sollte man größere Rücksetzer immer noch einkalkulieren, spätestens nach neuen Trendhochs.
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)