DAX auf dem Rückzug – Bankenkrise scheint nur oberflächlich abgewendet
DAX auf dem Rückzug – Bankenkrise scheint nur oberflächlich abgewendet
Die starken Quartalszahlen von Microsoft und Alphabet können die neu aufgeflammten Sorgen über den
Finanzsektor nicht wirklich beiseite schieben. Die Bankenkrise scheint oberflächlich zwar abgewendet, jedoch rumort es unter der Oberfläche weiterhin. Eine Konsolidierung der Bankenlandschaft in
den USA scheint unausweichlich, nächste Insolvenzen drohen. Dadurch dürften auch die Kreditvergabebedingungen noch restriktiver werden, was die Verfügbarkeit von Finanzierungsmöglichkeiten für
Unternehmen weiter einschränkt.
In diesem Zusammenhang sind auch die neuesten Daten zur Geldmenge M2, die gestern veröffentlicht wurden, negativ zu sehen. Die Geldmenge M2 geht derzeit so schnell zurück wie seit 1933 nicht mehr.
Seit der Großen Depression haben die politischen Entscheidungsträger aus gutem Grund versucht, einen Rückgang der Geldmenge zu vermeiden, weil dieser einen deflationären Absturz fördern würde. Die
Fed könnte somit vor einer erneuten großen Fehleinschätzung der Lage stehen, indem sie den Straffungszyklus übertreibt. Einer der Gründe, warum Geldpolitik eine schwierige Kunst ist, ist die
zeitliche Verzögerung zwischen Input und Wirkung. Wenn eine Zentralbank beschließt, die Zinssätze zu erhöhen, sind die Auswirkungen erst nach einigen Monaten in vollem Umfang zu spüren.
Wenn man es gut meint mit dem Aktienmarkt, dürften die Zahlen von Alphabet und Microsoft als Rettungsanker angesehen werden. Beiden gelang es, die Erwartungen der Wall Street zu übertreffen.
Positiv ist vor allem das Cloud-Wachstum zu werten. Schwache Hände wurden in den vergangenen Tagen aus dem Markt geschüttelt und Short-Positionen wahrscheinlich aufgestockt, sodass es für die
Bullen noch nicht zu spät sein könnte, auf das Börsenparkett zurückzukehren. Allerdings schließt sich das Fenster immer schneller und die Zeit wird immer knapper, den Kopf dann noch aus der
Schlinge zu ziehen.
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