Also doch: Deutschland in der Rezession! - Seite 2
Die Stimmung hat sich also zwar aufgehellt, der Konsum wird aber beim aktuellen Niveau des GfK-Konsumklimaindex wohl zunächst noch als Konjunkturmotor ausfallen.
Und was das für die Wirtschaft bedeutet, zeigen die BIP-Daten von gestern. Der private Konsum sank im 1. Quartal 2023 um 1,2 % und trug damit maßgeblich zum Schrumpfen der Wirtschaft bei. Ein Grund dafür dürften die Kaufkraftverluste der Verbraucher infolge der hohen Inflation sein.
Auch die Aussichten bleiben getrübt
Und die Inflation war es wohl auch, die den Staat dazu bewogen hat, weniger auszugeben (-4,9 %), um den Anstieg der Inflation nicht noch weiter anzuheizen. Positive Impulse kamen dagegen von den Investitionen der Unternehmen, die um 3,9 % wuchsen.
Auch der Außenhandel stützte die Konjunktur. Aber: Wie das Münchner ifo-Institut gestern zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte, hat sich die Stimmung in der deutschen Exportindustrie im Mai merklich verschlechtert. Das Barometer für die Exporterwartungen fiel auf den niedrigsten Wert seit November 2022.
Und wie bereits vorgestern gemeldet wurde, fiel auch der ifo-Geschäftsklimaindex im Mai – zum ersten Mal seit 6 Monaten. Dabei wurde nicht nur die aktuelle Lage pessimistischer eingeschätzt, sondern auch die Geschäftserwartungen haben sich wieder eingetrübt.
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Der erstmalige Rückgang bei den ifo-Daten seit 6 Monaten ist sicherlich noch kein Trend. Wenn aber der Konsum weiterhin schwächelt (wenn auch nicht mehr so stark wie in den Monaten zuvor), der Staat angesichts schrumpfender Steuereinnahmen sparen muss, um die Schuldenbremse einzuhalten, und sich nun auch noch der Außenhandel verschlechtert – woher soll die wirtschaftliche Erholung dann kommen, die der DAX bereits eingepreist hat?
Rezessionsgefahren bleiben hoch
Hat es der Aktienmarkt vielleicht wieder einmal übertrieben? Was ist, wenn die Rezession anhält, sich vielleicht sogar noch einmal verschärft? Dem IMK-Institut zufolge ist das Rezessionsrisiko für die deutsche Wirtschaft jüngst wieder spürbar gestiegen. Für den Zeitraum von Mai bis Ende Juli sei die Wahrscheinlichkeit dafür auf 37,6 % nach oben geschnellt, teilte das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) gestern mit. Zum Vergleich: Im April lag sie bei 26 %.
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