Kann man von der Börse leben?
Ein Drahtseilakt
Gestern ruft mich nach langer Zeit ein guter Bekannter wieder einmal an. Er war früher Vorstand in einer Biotech-Gesellschaft und suchte anschließend Kontakte zu Beteiligungsgesellschaften. Doch so richtig zu finden ist nichts, sagt er jetzt. Das meiste Geld, das er in der letzten Zeit verdient hat, kommt von der Börse.
Für mich ist das ein weiteres Versatzstückchen eines fast gespenstischen Szenarios. Ich kenne mittlerweile wohl mehr Leute, die von der Börse leben – oder zu leben versuchen – als solche, die einer festen und geregelten Arbeit nachgehen. Und das wohlgemerkt nicht aus dem Kreis der Börsianer, hier wäre eine derartige Behauptung ja nicht mehr als eine Tautologie. Nein, es sind ganz normale Leute, die irgendwo gekündigt haben, herausgefallen sind, ihren Neigungen nachgehen oder sonst etwas anderes machen wollten.
Es ist also ein knallhartes Zeitphänomen, das es hier zu konstatieren gilt.
Im Vorreiterland unserer Wirtschafts- und Finanzentwicklung, in den USA, ist in diesem Zusammenhang ganz deutlich zu beobachten, dass die Einkommen aus Vermögensaktivitäten und diejenigen aus Arbeitsentgelten immer weiter auseinander driften. Wir leben als in einer schönen neuen Welt. Alles steigt – und immer mehr können davon leben.
Es bleiben einzig eine Frage und eine Feststellung: Erstens die Frage: Was passiert, wenn es nicht mehr aufwärts geht? Und zweitens die Feststellung: Wirklicher Reichtum wird nur durch das geschaffen, was von unserer Produktion investiert und nicht konsumiert wird. Wenn wir also mehr herstellen als wir verbrauchen. Durch Höherbewertungen von Vermögen alleine ist noch niemand auf Dauer reich geworden.
Vermögensaufwertungen können immer nur die Folge einer guten Einkommenssituation sein. Sie können jedoch niemals die Ursache dafür darstellen. In diesem Sinne leben also immer mehr Menschen ganz hoch oben auf dem Drahtseil.
In der kommenden Woche macht Bernd Niquet Urlaub, so dass seine nächste Kolumne am Montag, den 1. August erscheinen wird.
Gestern ruft mich nach langer Zeit ein guter Bekannter wieder einmal an. Er war früher Vorstand in einer Biotech-Gesellschaft und suchte anschließend Kontakte zu Beteiligungsgesellschaften. Doch so richtig zu finden ist nichts, sagt er jetzt. Das meiste Geld, das er in der letzten Zeit verdient hat, kommt von der Börse.
Für mich ist das ein weiteres Versatzstückchen eines fast gespenstischen Szenarios. Ich kenne mittlerweile wohl mehr Leute, die von der Börse leben – oder zu leben versuchen – als solche, die einer festen und geregelten Arbeit nachgehen. Und das wohlgemerkt nicht aus dem Kreis der Börsianer, hier wäre eine derartige Behauptung ja nicht mehr als eine Tautologie. Nein, es sind ganz normale Leute, die irgendwo gekündigt haben, herausgefallen sind, ihren Neigungen nachgehen oder sonst etwas anderes machen wollten.
Es ist also ein knallhartes Zeitphänomen, das es hier zu konstatieren gilt.
Im Vorreiterland unserer Wirtschafts- und Finanzentwicklung, in den USA, ist in diesem Zusammenhang ganz deutlich zu beobachten, dass die Einkommen aus Vermögensaktivitäten und diejenigen aus Arbeitsentgelten immer weiter auseinander driften. Wir leben als in einer schönen neuen Welt. Alles steigt – und immer mehr können davon leben.
Es bleiben einzig eine Frage und eine Feststellung: Erstens die Frage: Was passiert, wenn es nicht mehr aufwärts geht? Und zweitens die Feststellung: Wirklicher Reichtum wird nur durch das geschaffen, was von unserer Produktion investiert und nicht konsumiert wird. Wenn wir also mehr herstellen als wir verbrauchen. Durch Höherbewertungen von Vermögen alleine ist noch niemand auf Dauer reich geworden.
Vermögensaufwertungen können immer nur die Folge einer guten Einkommenssituation sein. Sie können jedoch niemals die Ursache dafür darstellen. In diesem Sinne leben also immer mehr Menschen ganz hoch oben auf dem Drahtseil.
In der kommenden Woche macht Bernd Niquet Urlaub, so dass seine nächste Kolumne am Montag, den 1. August erscheinen wird.