checkAd

     721  0 Kommentare Sind schwächere Wirtschaftsdaten wirklich gut für Aktien? - Seite 2

    Die Nachfrage nach Arbeitskräften lässt also nach. Und das könnte höhere Lohnforderungen der Arbeitnehmer erschweren. Zur Erinnerung: Im Fokus der Währungshüter steht inzwischen vor allem das Lohnwachstum, wie ich vorgestern schrieb. Die geringere Zahl offener Stellen befeuerte somit die Spekulation auf ein Ende der Leitzinsanhebungen. Und das trieb die Aktienmärkte nach oben.

    Sinkende Kauflaune der US-Verbraucher

    Zumal vorgestern auch noch der Index für das Verbrauchervertrauen des Conference Boards niedriger ausfiel als erwartet. Statt eines Anstiegs von 114 auf 116 Punkte, kam es zu einem deutlichen Rückgang auf 106,1 Zähler.

    Das deutet auf einen geringeren Konsum. Und eine schwächere Nachfrage führt zu niedrigeren Preisen und somit zu einer nachlassenden Inflation.

    US-Wirtschaft im 2. Quartal weniger stark gewachsen

    Außerdem ist die US-Wirtschaft im vergangenen 2. Quartal 2023 weniger stark gewachsen als zunächst gemeldet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im April, Mai und Juni „nur“ um (annualisiert) +2,1 % zu, statt um +2,4 %, wie das US-Handelsministerium gestern berichtet.

    Lesen Sie auch

    Da diese Daten allerdings die Vergangenheit betreffen, hatten sie kaum Einfluss auf die Börsen.

    Nasdaq Composite hält sich weiter an den saisonalen Verlauf

    Die vorgestrigen Daten wurden dafür von den Anlegern umso positiver bewertet. Insbesondere die zinssensitiven Technologieaktien profitierten von der Spekulation auf ein Ende der Leitzinsanhebungen. Dadurch hat der Nasdaq Composite inzwischen sogar schon mehr als 61,80 % seiner vorherigen Korrektur aufgeholt (siehe graue Fibonacci-Marken im folgenden Chart).

    Damit hält er sich weiterhin an den vorgezeichneten Kursverlauf (rot), der sich aus der Saisonalität ergibt (siehe „Saisonalität: Achtung, Hochs in Sicht!“). Und demnach könnte sich der Technologieindex sogar noch bis Mitte September stabil entwickeln. Spätestens dann sollte man sich aber auf erneute Kursverluste einstellen.

    Sind schlechte Konjunkturdaten wirklich gut für Aktien?

    Auch sollte man sich die Frage stellen, ob ein sich abkühlender Arbeitsmarkt, eine nachlassende Konsumlaune der Verbraucher und ein geringeres Wirtschaftswachstum wirklich gute Nachrichten für die Aktienmärkte sind. Vor allem, wenn sich abzeichnet, dass diese Entwicklungen anhalten, sich die Konjunktur also weiter eintrübt. Im Hinblick auf die Leitzinsen mag das eine gute Nachricht sein, im Hinblick auf die Gewinne der Unternehmen ist das aber eher negativ. Denn diese könnten kleiner ausfallen. Und letztlich ist die Gewinnentwicklung entscheidend für die Aktienkurse.

    Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
    Ihr
    Sven Weisenhaus

    (Quelle: www.stockstreet.de)

    Seite 2 von 2



    Sven Weisenhaus
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Sven Weisenhaus

    Sind schwächere Wirtschaftsdaten wirklich gut für Aktien? - Seite 2 Nachdem ich vorgestern darüber berichtet hatte, dass sich die Inflation hartnäckiger auf einem zu hohen Niveau hält, als es die Notenbanken ursprünglich gedacht hatten, wurden gestern neue Preisdaten veröffentlicht, ...

    Auch bei Lesern beliebt

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer